00:00:07: Es ist wieder einmal Freitag.
00:00:09: Und Freitag, das ist Klima-Talk-Tag.
00:00:13: Herzlich willkommen in der Wiener Arena.
00:00:16: Mein Name ist Tom Rottenberg.
00:00:17: Und gemeinsam mit Ulrich Streibl
00:00:18: begrüße ich euch bei Freitag in der Arena.
00:00:22: Herzlich willkommen!
00:00:23: Wir sprechen heute wieder über Klima, über Umwelt,
00:00:26: über Nachhaltigkeit und über Zukunft.
00:00:29: Und das tue ich heute mit Andrea Fronaschütz
00:00:33: vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup.
00:00:36: Herzlich willkommen, Frau Fronaschütz.
00:00:38: Mein Name ist Andrea Fronaschütz.
00:00:40: Ich leite das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup.
00:00:44: Wir wissen, wie die Österreicher ticken.
00:00:46: Wir können repräsentativ verbindlich die Haltungen,
00:00:50: die Meinungen der Österreicher zu bestimmten Themen interpretieren
00:00:55: und können das auch der Politik, Unternehmen
00:00:58: oder Institutionen gerne erzählen.
00:01:00: Und ich freue mich auf die Diskussion.
00:01:04: Andrea Fronaschütz, herzlich willkommen auch von meiner Seite.
00:01:07: Sie sind die Leiterin des Gallup Institutes.
00:01:11: Sie erforschen, erheben, was die Österreicherinnen und Österreicher denken,
00:01:15: was sie wollen, was sie wählen werden, was sie meinen.
00:01:20: Sie haben auch gerade über den Umweltzugang,
00:01:24: über die Klimameinungen Österreichs geforscht.
00:01:28: Wie hat sich denn das, was wir Österreicherinnen und Österreicher
00:01:33: übers Klima denken - über den Klimaschutz, über den Klimawandel -
00:01:35: wie hat sich das verändert?
00:01:37: Interessanterweise hat sich im Zeitverlauf vor Pandemie-während Pandemie
00:01:42: beim Klimaschutz nicht allzu viel verändert.
00:01:45: Vor allem ist die Relevanz des Klimaschutzes
00:01:48: ganz oben in der Skala bei den Österreichern stehengeblieben.
00:01:52: Das war schon vorher so.
00:01:54: Und das hat sich nicht wirklich dramatisch verändert.
00:01:57: Aber wo stehen wir denn da?
00:01:59: Gibt es Klimawandelleugner, -leugnerinnen noch?
00:02:03: Sind alle begeisterte Umweltschützer, UmweltschützerInnen?
00:02:06: Sagen sie das?
00:02:07: Sehen sie das von den anderen Österreicherinnen, Österreichern?
00:02:10: Oder sind das Lippenbekenntnisse und jeder ist aktiv?
00:02:13: Wie umweltbewusst sind wir?
00:02:16: Wir sind ein sehr umweltbewusstes Land.
00:02:18: Dazu muss man sagen:
00:02:20: Wir haben ungefähr 13, 15 Prozent tatsächlich Aktive.
00:02:23: Das sind Personen, die entweder in einer Organisation engagiert sind
00:02:27: oder sie aktiv unterstützen in irgendeiner Form.
00:02:30: Das nennen wir die Engagierten.
00:02:32: Es gibt ungefähr ein knappes Fünftel, die sagen:
00:02:36: Klimaschutz ist jetzt nicht so wichtig
00:02:38: oder ist mir derzeit nicht so wichtig.
00:02:40: Aber das ist die gute Nachricht.
00:02:41: Wir haben knapp 60 Prozent, das sind umweltbewusste Menschen.
00:02:45: Die sagen: Ja, Umwelt ist mir wichtig,
00:02:48: Klimaschutz ist mir wichtig.
00:02:49: Und ich versuche, darauf auch in meinem täglichen Handeln einzugehen.
00:02:53: Ich versuche, es in meinen Alltag einzubauen.
00:02:54: Das heißt nicht, dass es mir immer gelingt.
00:02:56: Das heißt nicht, dass ich permanent daran denke.
00:02:58: Aber wann immer sich die Möglichkeit dazu bietet,
00:03:02: dann mach ich's.
00:03:03: Und auf diesem Sockel, auf diesem Fundament,
00:03:05: auf diesen 60% ist es sehr gut aufzubauen.
00:03:08: Ich bin Journalist, deswegen ein Advokat des Teufels
00:03:11: und sag: 60 Prozent interessieren sich für etwas.
00:03:14: Das ist schön.
00:03:15: Trotzdem ist der Anteil derer, die sagen:
00:03:18: Interessiert mich nicht. Ich glaube nicht daran.
00:03:21: Das ist ein Thema für andere. Oder ist es schon zu spät? -
00:03:23: ja, auch nicht gerade gering.
00:03:26: Sind die unerreichbar?
00:03:28: Oder ist das auch ein Prozess, wo man merkt,
00:03:30: die 60 Prozent, die engagiert sind,
00:03:32: die sich interessieren, das werden mehr?
00:03:34: Die 60 Prozent sind eine ungeheure Gelegenheit.
00:03:37: Man darf nicht die Hindernisse sehen,
00:03:41: man soll nicht die Probleme sehen,
00:03:42: sondern man soll die Gelegenheiten sehen.
00:03:43: Und wenn wir 70 Prozent der österreichischen Bevölkerung haben,
00:03:47: die sagen entweder „ja, ich bin bereits engagiert“
00:03:49: oder „ich habe ein sehr hohes Interesse dafür
00:03:51: bzw. ich bin dafür mobilisierbar“,
00:03:54: dann soll man diese 70 Prozent nutzen.
00:03:56: Das ist auch dann eine Möglichkeit,
00:04:00: die dann weiter noch zu den Engagierten hinüberzuentwickeln.
00:04:04: Man soll dort beginnen, wo man eine Chance hat,
00:04:07: eine Bewegung, eine Veränderung, eine Verhaltensveränderung anzuschieben
00:04:12: und nicht dort, wo es von vornherein schwieriger ist.
00:04:15: Das Glas ist also lieber halbvoll, ist halb leer?
00:04:18: Es ist zu fast dreiviertel voll.
00:04:20: War das eigentlich immer so
00:04:21: oder hat sich das im Zeitablauf verändert?
00:04:23: Sind es mehr geworden?
00:04:25: Mehr Menschen, die sich für Klima- und Umwelthtemen interessieren?
00:04:27: Oder war das latent immer vorhanden?
00:04:29: Das werden tendenziell mehr.
00:04:31: Das hängt auch mit der Geschichte von Erfolgserlebnissen zusammen.
00:04:36: Wir haben gelernt, Müll zu trennen.
00:04:39: Wir haben gelernt, bestimmte Verhaltensweisen anzupassen.
00:04:43: Wir haben gelernt, Papier zu sammeln etc.
00:04:45: Das heißt, in Österreich sind viele kleine Schritte
00:04:48: bereits gegangen worden - oder auch größere Schritte.
00:04:50: Und auf denen aufzubauen, gilt es.
00:04:53: Jetzt ist nur meine empirische Beobachtung, ganz subjektiv:
00:04:58: Das ist auf dem Papier,
00:05:02: dass es tatsächlich große Unterstützung gibt,
00:05:04: in der Realität aber relativ wenig passiert.
00:05:06: Also in den letzten 30 Jahren
00:05:08: war Österreich in der Umwelt- und Klimapolitik
00:05:10: aus meiner Sicht nicht besonders erfolgreich,
00:05:12: wie ganz Europa nicht erfolgreich war.
00:05:14: Wir haben immer noch CO2 Levels, die ja stagnieren.
00:05:17: Wir gehen kein bisschen runter,
00:05:19: obwohl wir ja alle sagen, wir tun was für Klima und Umwelt.
00:05:22: Und ja, wir sammeln natürlich unser Plastik raus aus dem Müll.
00:05:24: Aber in Wahrheit recyclen wir 14 Prozent davon.
00:05:27: Ist ja nicht viel passiert.
00:05:29: Sehen Sie das auch in ihren Umfragen
00:05:30: oder sprechen die ein anderes Bild,
00:05:32: das meine subjektive Wahrnehmung ist?
00:05:34: Die Umfragen sagen,
00:05:35: dass die Österreicher wahrscheinlich bereiter wären
00:05:37: für Rahmenbedingungen und für Maßnahmen,
00:05:40: als tatsächlich in der Realität umgesetzt sind.
00:05:42: Das heißt, sowohl die Unternehmen
00:05:45: als auch die Institutionen oder die Politik
00:05:48: könnten mit einer Akzeptanz für Maßnahmen rechnen.
00:05:52: Aufgrund dieser 70 Prozent,
00:05:54: die wir vorhin angesprochen haben,
00:05:55: die über die tatsächliche Courage, solche Umsetzungen vorzunehmen,
00:05:59: hinausgeht offensichtlich.
00:06:01: Gut. Warum tun sie es nicht?
00:06:02: Lassen Sie mich ein Beispiel aus dem Ausland nehmen.
00:06:05: Schauen Sie sich den Joe Biden an.
00:06:07: Der ist vom Moment an da er gewählt wurde
00:06:12: unmittelbar in den Umsetzungsmodus gegangen.
00:06:15: Und warum?
00:06:16: Weil er, obwohl er zwar gesagt hat,
00:06:17: dass er 2024 wieder antreten möchte,
00:06:20: wahrscheinlich gar nicht damit rechnet,
00:06:21: dass er sich einer zweiten Wahl wird stellen wollen oder müssen.
00:06:25: Das heißt, der schielt auf keine Wiederwahl.
00:06:27: Aber eigentlich müssten doch die Politiker
00:06:31: genau dieses Thema aufgreifen.
00:06:33: Weil wenn 70 Prozent dafür ansprechbar sind,
00:06:35: dann würde ich doch meinen,
00:06:37: dann sollte es nicht nur ein Kernthema der Grünen sein,
00:06:40: sondern es müsste doch eigentlich bei allen Parteien ganz vorne sein.
00:06:43: Und ich sehe es auch auf den Wahlplakaten.
00:06:45: Aber bei einigen Teilen einiger Parteien
00:06:47: bin ich dann schon sehr im Zweifel,
00:06:49: wie relevant das Klima- und Umweltthema da wirklich ist.
00:06:52: Das wird wahrscheinlich auch so sein,
00:06:55: weil man mit einer Wiederwahl mit Widerständen rechnet,
00:07:00: mit mangelnder Akzeptanz rechnet.
00:07:03: Veränderungen werden nie zur Gänze
00:07:06: und von allen mit offenen Armen angenommen.
00:07:09: Das ist ganz klar.
00:07:10: Veränderungen werden dann angenommen,
00:07:12: wenn man die Menschen bei ihren Motivationen abholt.
00:07:15: Beispiel biologische Lebensmittel.
00:07:17: Wir alle wissen,
00:07:18: durch die Kostenstruktur dahinter gibt's ein Premium.
00:07:21: Premium zu bezahlen ist ein schlechtes Verkaufsargument.
00:07:24: Wenn Sie aber gerade für Eltern
00:07:27: die positiven Auswirkungen biologischer Lebensmittel
00:07:33: für ihre Kinder in den Vordergrund stellen,
00:07:35: und zwar unmittelbar jetzt in der Situation,
00:07:39: in ihrer physischen, ihrer psychischen Entwicklung
00:07:42: und über die gesamte Gesundheitsbiographie dieses Kindes hinweg,
00:07:46: dann werden sie selbst bei Haushalten,
00:07:48: die nicht in den obersten Netto-Einkommensschichten sind,
00:07:52: ein gutes Argument gefunden haben,
00:07:54: warum sie biologisch produzierte Lebensmittel kaufen
00:07:57: und dafür möglicherweise ein Preis-Premium in Kauf nehmen.
00:07:59: Das heißt, holen Sie die Menschen bei Ihren Motiven ab.
00:08:05: Zeigen Sie ihnen, was sie an Gewinn haben.
00:08:07: Und nicht, wo ein Verzicht damit verbunden ist.
00:08:10: Das ist immer eine Frage der Kommunikation.
00:08:12: Wie verkaufe ich ein Thema, ein Problem.
00:08:18: Wie wirkt die Markt- und Meinungsforschung
00:08:21: genau in diesem Punkt mit?
00:08:22: Ihre Aufgabe ist es,
00:08:24: die Zahlen möglichst objektiv zu transportieren.
00:08:27: Gleichzeitig unterstelle ich Ihnen jetzt als Person auch,
00:08:31: dass Sie natürlich auch für den Umwelt- und für den Klimaschutz sind.
00:08:33: Aber die Zahlen muss man trotzdem objektiv und neutral referieren.
00:08:37: Ist das ein Dilemma, in dem man da ab und zu steht?
00:08:39: Dass man sagt: Ich möchte eigentlich schon das Gute bewirken,
00:08:42: aber muss die Zahlen nüchtern referieren.
00:08:44: Dilemma ist das nicht.
00:08:46: Wir sehen Zahlen an, wie sie kommen.
00:08:50: Wir versuchen, Zahlen dann zu interpretieren.
00:08:53: Das ist in vielen Fällen auch sehr gut möglich,
00:08:57: weil viele Zahlen sehr plausibel sind,
00:09:00: wenn man weiß, welche Motive, welche Akzeptanz,
00:09:05: welche Ängste in der Bevölkerung sind.
00:09:07: Und da wir sehr viel an Umfragen machen
00:09:10: zu den unterschiedlichsten Themen,
00:09:12: sowohl in der Marktforschung als auch der Meinungsforschung,
00:09:14: laufen bei uns permanent die Erkenntnisse
00:09:16: aus hunderten anderen Studien mit hinein
00:09:20: und helfen uns bei den Erklärungsansätzen.
00:09:21: Das heißt, wir stehen ganz selten vor einer Zahl,
00:09:24: wo wir uns sagen: Schwierig zu erklären.
00:09:29: Ich habe auf der Homepage des Gallup Instituts gelesen, das Motto:
00:09:34: Das Ziel intelligenter Marktforschung sind Insights
00:09:36: und klare Handlungsempfehlungen für den Auftraggeber.
00:09:40: Diese Handlungsempfehlungen…
00:09:41: Wenn Sie mir jetzt sagen,
00:09:42: 70 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen
00:09:45: sind für den Umweltschutz erreichbar,
00:09:47: für Klimaschutz-Agenden erreichbar.
00:09:49: Was ist denn die Handlungsempfehlung?
00:09:52: Sie sagen, die Politik hat oft Angst davor,
00:09:54: nicht wiedergewählt zu werden.
00:09:56: Gibt es da eine konkrete:
00:09:57: Liebe Leute, ihr solltet mit diesen Umfrageergebnissen
00:09:59: das und das tun.
00:10:00: Ist das die Empfehlung auch an den Auftraggeber?
00:10:02: Wenn wir einen Auftraggeber haben,
00:10:03: der z.B. die Motive oder die Hemmnisse
00:10:07: für bestimmte Maßnahmen feststellen möchte,
00:10:10: dann gehen wir so vor,
00:10:11: dass wir einerseits mit sehr klaren Fragen,
00:10:14: andererseits mit projektiven Fragen vorgehen.
00:10:17: Wir gehen auch sehr viel in die qualitative Marktforschung.
00:10:20: Das heißt, wir machen Tiefen-Interviews, Fokusgruppen.
00:10:22: Und wir versuchen herauszufinden:
00:10:25: Wo liegen denn die tatsächlichen Motivationen
00:10:29: und wo liegen die tatsächlichen Hemmnisse.
00:10:31: Und da kommt unglaublich viel.
00:10:33: Also die Menschen wollen sich ausdrücken.
00:10:37: Die Menschen wollen kommunizieren.
00:10:38: Die Menschen wollen ihre Wünsche darlegen
00:10:40: und wollen auch ihre Ängste darlegen.
00:10:41: Das sehen wir jetzt auch im Stimmungsbarometer,
00:10:44: das wir seit März vergangenen Jahres durchführen.
00:10:47: Das heißt, aus diesen sowohl quantitativen
00:10:52: als auch qualitativen Ergebnissen
00:10:53: sind wir immer in der Lage,
00:10:55: einem Auftraggeber eine ganz konkrete Handlungsempfehlung abzugeben.
00:11:00: Das ist unser Geschäft.
00:11:02: Wo liegen denn eigentlich die Hemmnisse,
00:11:04: weil sie von Hemmnissen sprechen?
00:11:05: Wo liegen die Hemmnisse, mehr zu tun in der Klima- und Umweltpolitik?
00:11:10: Die Hemmnisse liegen in erster Linie in Angst vor dem Verzicht
00:11:13: oder in der Angst grundlegender Verhaltensveränderungen,
00:11:18: die mit unangenehmen Konsequenzen verbunden werden.
00:11:21: Verzicht. Ich habe das vorhin angesprochen
00:11:23: mit dem biologischen Lebensmitteln,
00:11:26: die mit einem Preis-Premium versehen sind.
00:11:28: Verzicht heißt in dem finanzieller Art.
00:11:33: Das kann auch ein Bequemlichkeitsverzicht sein.
00:11:37: Das heißt… Und dazu muss man wissen…
00:11:39: Das kommt wiederum aus der psychologischen Marktforschung.
00:11:43: Ein Quantum an Verzicht und das idente Quantum an Zugewinn
00:11:48: in welcher Form auch immer,
00:11:50: werden nicht ident erlebt.
00:11:52: Das Quantum an Zugewinn muss größer sein
00:11:55: als das erlebte Quantum an Verzicht.
00:11:57: Das heißt, der Vorteil, den ich aus einer Handlungsänderung ziehe,
00:12:00: muss erlebtermaßen größer sein,
00:12:03: um den Verzicht zu kompensieren.
00:12:06: Das muss man bei jedem Produkt, bei jeder Verhaltensänderung,
00:12:09: aber eben auch bei diesem Thema mitdenken.
00:12:13: Da stellt sich jetzt natürlich für mich die Frage:
00:12:14: Worauf würden wir denn verzichten,
00:12:16: wenn wir in eine klimafreundliche
00:12:19: und umweltfreundliche Lebenswelt gehen?
00:12:22: Wir haben dann bessere Luft, wir haben saubere Flüsse,
00:12:26: wir haben gesunde Wälder, wir haben viel Biodiversität,
00:12:30: wir haben die ganze Schönheit der Natur dann intakt vor uns.
00:12:35: Auf was würde man denn verzichten?
00:12:37: Das genau ist das, was Sie angesprochen haben.
00:12:39: Es ist ein Kommunikationsthema.
00:12:41: Ganz offensichtlich ist die Haltung vor Unbekanntem -
00:12:45: auch das wissen wir – so,
00:12:46: dass man zunächst einmal versucht abzuschätzen:
00:12:50: Was bedeutet das für mich selber?
00:12:52: Bedeutet das einen höheren Preis, egal bei welchem Produkt?
00:12:55: Bedeutet das einen Verzicht auf Bequemlichkeit?
00:12:58: Bedeutet das, dass ich das in meinen Alltag einbauen kann
00:13:02: und zwar einfach einbauen kann?
00:13:03: Oder bedeutet das für mich extra Wege?
00:13:06: Oder ist das kompliziert?
00:13:07: Oder muss ich da irgendetwas tun,
00:13:09: was jetzt meine Routinen durcheinander bringt?
00:13:11: Auch das wird als Verzicht erlebt.
00:13:14: Können Sie ein konkretes Beispiel aus Ihrer Meinungsforschung präsentieren,
00:13:18: wo die Leute sagen: Ja, wir sind,...
00:13:19: 70 Prozent sind für mehr Klimaschutz, mehr Umweltschutz.
00:13:22: Wo aber dann dieser Verzicht dazu führt,
00:13:25: dass das Ergebnis dann bei genauerem Nachfragen
00:13:27: doch wieder anders ausschaut?
00:13:28: Man sagt: Ihr seid für Klimaschutz.
00:13:30: Aber jetzt dürft ihr nicht mehr Autofahren.
00:13:31: Wie schaut es denn dann aus?
00:13:32: Gibt es da ein Beispiel, das sie bringen könnten?
00:13:34: Mobilität ist grundsätzlich ein Thema.
00:13:37: Und Mobilität ist etwas, wo wir ganz stark von Routinen abhängen.
00:13:43: Das heißt, wenn meine Routinen gestört werden
00:13:45: und meine Routine sich so verändert,
00:13:47: dass ich sie nicht als vorteilhaft verändert erlebe,
00:13:50: sondern als Nachteil, dann wird das ein Hindernis sein.
00:13:53: Und da wird das als Hindernis erlebt werden.
00:13:55: Und dann wird das der Akzeptanz zuwiderlaufen.
00:13:57: Ob das jetzt Auto ist oder ob das mehrmaliges Umsteigen bedeutet
00:14:02: oder einen insgesamt längeren Weg, egal mit welchem Verkehrsmittel.
00:14:06: Das wird als Hemmnis erlebt.
00:14:08: Wir haben gerade über Mobilität gesprochen und sie sagen:
00:14:11: Wenn Menschen Dinge verändern müssen,
00:14:13: Routinen verändern müssen,
00:14:15: dann sind das Hemmnisse dahin.
00:14:16: Jetzt ist ja die Mobilität der größte Klima-Killer,
00:14:21: den wir haben im Moment.
00:14:23: Es ist der höchste Beitrag zu den CO2 Ausstößen aller Länder.
00:14:27: In Österreich ist es etwa ein Drittel nur durch die Mobilität.
00:14:30: Also es ist ganz klar, dass wir da was verändern müssen.
00:14:34: Und der Hebel der Veränderung ist einer, der bekannt ist.
00:14:38: Das ist die CO2-Steuer.
00:14:40: Die CO2-Steuer wird sofort,
00:14:43: wenn wir sie in richtiger Art und Weise einführen,
00:14:46: die Mobilität ganz schlagartig verändern.
00:14:48: Übrigens auch das Heizen und viele industrielle Prozesse.
00:14:52: Gleichzeitig können wir die Menschen davon entlasten,
00:14:56: diese höheren Zahlungen zu leisten,
00:14:59: indem wir andere Dinge kompensieren,
00:15:01: nämlich z.B. die Lohnsteuer herunternehmen.
00:15:04: Das ist wissenschaftlich klar.
00:15:06: Das tut am Ende in der Summe niemand weh.
00:15:10: Die Menschen müssen gar nicht verzichten,
00:15:12: sie tun die Dinge nur anders.
00:15:13: Warum tut sich die Politik so schwer,
00:15:15: solche Dinge am Ende dann durchzusetzen?
00:15:18: Da gibt's mehrere Faktoren.
00:15:20: Der erste ist: Wir haben vorhin angesprochen,
00:15:24: die Sorge um die Wiederwahl. Ganz einfach.
00:15:27: Das ist mal das eine.
00:15:28: Das zweite ist: Die Erklärung, die Sie jetzt gerade gebracht haben,
00:15:33: hat eine bestimmte Zeit gedauert.
00:15:35: Weil es ein nicht banales Thema ist
00:15:37: und nicht banaler Zusammenhang ist.
00:15:39: Das heißt, es ist ein großer Kommunikationsaufwand,
00:15:42: das zu vereinfachen und nachvollziehbar einfach zu erklären.
00:15:48: Das nächste ist, dass gerade bei der CO2-Steuer wir bedenken müssen:
00:15:55: Menschen sind widersprüchlich.
00:15:58: Wir alle sind widersprüchlich.
00:15:59: Wir sind weder der Homo oeconomicus noch der homo oecologicus.
00:16:05: Und auch das sehen wir in unseren Zahlen immer wieder.
00:16:08: Dass Menschen nicht ganz geradlinig sind. Das sind wir nie.
00:16:12: In keinem Aspekt unseres Lebens, den wir angehen.
00:16:16: Das heißt, jemand kann durchaus CO2 neutral produzierte Produkte kaufen,
00:16:22: regional produzierte Lebensmittel kaufen,
00:16:25: umgestiegen sein auf eine Jahreskarte
00:16:28: und sich vom Auto getrennt haben
00:16:30: und trotzdem mit einer Flugreise auf Urlaub fahren.
00:16:32: Ist ein Widerspruch. Wird aber so gelebt.
00:16:36: Wird das nicht eh oft als:
00:16:38: ich kompensiere meine „böse“ Flugreise
00:16:41: durch „braves“ ökologisches Verhalten
00:16:45: oder Mobilitätsverhalten im Alltag.
00:16:47: Wird das nicht oft von vielen Leuten so gesehen,
00:16:49: als Kompensationsverhalten?
00:16:50: Ja, das ist durchaus der Fall.
00:16:52: Ist aber sicher bereits ein Schritt in die richtige Richtung.
00:16:56: Anstatt beides zu tun und sich dabei gar nichts zu denken.
00:16:59: Also diese Bewusstseinsbildung,
00:17:01: die hat in der österreichischen Bevölkerung auf jeden Fall stattgefunden.
00:17:04: Das sehen wir auch.
00:17:05: Gab's da so Knackpunkte, Schlüsselpunkte,
00:17:08: wo die Bewusstseinsbildung massiv eingesetzt hat?
00:17:11: Wo man merkt irgendwie, das war ein Ereignis,
00:17:14: das hat viele Menschen zum Umdenken gebracht.
00:17:16: Wo viele Menschen gesagt haben:
00:17:17: Okay, ich muss jetzt mehr über Nachhaltigkeit nachdenken.
00:17:19: Oder da gab es einen Backlash.
00:17:21: Hat Corona z.B. dazu geführt, dass die Leute sagen:
00:17:23: Klima ist weniger wichtig, weil jetzt Corona das erste Thema ist?
00:17:27: Corona hat auf jeden Fall unglaubliche Auswirkungen.
00:17:31: Und wie weit die Auswirkungen sind und sein werden,
00:17:34: sehen wir derzeit noch gar nicht.
00:17:36: Wir sehen nur einige Entwicklungen,
00:17:37: weil wir diese eng getakteten Messpunkte im Stimmungsbarometer
00:17:41: seit März 2020 haben.
00:17:43: Wir sehen, dass das Thema des Klimaschutzes relevant geworden ist.
00:17:50: Wir sehen, dass Natur relevant geworden ist.
00:17:53: Wir sehen, dass bestimmte Verhaltensweisen
00:17:57: sich aufgrund der Corona-Krise verstärkt haben.
00:18:00: Also ganz zu Beginn, die Ängste von unterbrochenen Lieferketten
00:18:06: haben natürlich unmittelbar in regionale Lieferketten geführt
00:18:11: und vor allem das Bewusstsein für regionale Lieferketten.
00:18:14: Und es hat in weiterer Folge auch im Lockdown, im ersten,
00:18:18: der jetzt genau ein Jahr her ist,
00:18:19: dazu geführt, dass man sich bei regionalen Lieferanten versorgt hat,
00:18:22: gerade was Lebensmittel anbelangt hat.
00:18:24: Das heißt, da ist ein unmittelbarer Bewusstseinsschub eingetreten.
00:18:28: Und das hat sich dann im Herbst auch noch verfestigt.
00:18:31: Aber ist das nicht auch wieder ein Stück dieser Widersprüchlichkeit?
00:18:33: Einerseits wollen wir alle regional kaufen,
00:18:35: haben gemerkt, wie wichtig es ist, die regionalen Händler,
00:18:37: die regionalen Bauern zu unterstützen.
00:18:39: Gleichzeitig boomt der Online-Handel ganz massiv,
00:18:41: der das Gegenteil von regional ist meistens.
00:18:43: Wenn ich da beim großen Riesen bestelle,
00:18:46: wo die Güter aus der ganzen Welt daherkommen,
00:18:48: wo man erst durch den blockierten Suez-Kanal oft mal gemerkt hat,
00:18:51: dass die Schaltung fürs Fahrrad auch aus Taiwan oder aus China kommt.
00:18:54: Das ist ja auch so eine Widersprüchlichkeit.
00:18:56: Da geht es darum, die Widersprüche aufzulösen.
00:19:00: Denn digital einkaufen heißt ja nicht nur
00:19:03: in Übersee digital einkaufen.
00:19:04: Digital einkaufen muss auch den regionalen Erdbeer-Bauern,
00:19:08: den Spargel-Bauern unterstützen.
00:19:09: Also wenn der sein Feld zusperren muss, der Erdbeer Bauer,
00:19:12: weil entweder das abgegrast ist
00:19:14: oder weil das Wetter es nicht zulässt,
00:19:15: dann ist es von Vorteil für den Kunden,
00:19:18: der aus Wien ins Wiener Umland hinausfährt,
00:19:20: zu wissen, ob der jetzt offen hat oder nicht.
00:19:22: Eben genau, um die Fahrt mit dem Auto zu verhindern.
00:19:24: Das heißt, die Digitalisierung
00:19:26: und der digitale Online-Handel heißen nicht nur Übersee-Riesen.
00:19:32: Das ist, wenn es richtig eingesetzt ist,
00:19:34: genauso förderlich und genauso Kundenbindungs-intensivierend
00:19:38: für einen kleinen, ganz regionalen
00:19:40: oder ganz lokalen österreichischen Händler.
00:19:42: Man muss es nur richtig umsetzen
00:19:44: und zum Nutzen des Kunden umsetzen und der Kundenbeziehung.
00:19:47: Haben das die Konsumenten und Konsumentinnen
00:19:49: auch mittlerweile besser begriffen,
00:19:51: dass quasi Digitalisierung auch den Greißler ums Eck betreffen kann?
00:19:55: Dass ich meinen Nahversorger auch damit unterstützen kann?
00:19:59: Natürlich. Die Konsumenten begreifen ganz schnell
00:20:01: in dem Moment, wo ein Unternehmen
00:20:02: sie bei ihrer Motivation abholt und Nutzen-stiftend ist.
00:20:06: Wenn der Konsument versteht, warum es Sinn macht,
00:20:09: vorher beim Erdbeer-Bauern auf die Website gesehen zu haben,
00:20:12: dann ist der Nutzen für ihn unmittelbar.
00:20:14: Er erspart sich einen Weg umsonst.
00:20:15: Dann komme ich wieder zurück auf den Auftraggeber.
00:20:19: Oft ist es die Politik.
00:20:20: Die steht dann, ich sage mal,
00:20:22: wie das Kaninchen vor der Schlange
00:20:23: vor den Meinungsforschungsdaten und sagt:
00:20:26: Um Gottes Willen! Wenn wir dies und das machen…
00:20:27: Das ist so und so beliebt. Das ist so und so beliebt.
00:20:30: So bilde ich mir das als Laie mal ein.
00:20:32: Und die Reaktion ist dann oft die:
00:20:34: Man denkt an die nächstgelegene Wahl
00:20:36: und möchte einfach seine Beliebtheit,
00:20:39: seine Meinungsforschungsdaten möglichst optimal halten.
00:20:42: Ist das nicht manchmal fast kontraproduktiv,
00:20:45: wenn die Kurzsichtigkeit des politischen Entscheiders
00:20:49: nur auf die nächste Wahl gerichtet ist
00:20:50: und dann nur auf seine aktuellen Beliebtheits- und Akzeptanzdaten schaut?
00:20:55: Dass das für langfristig wirksame Entscheidungen nicht förderlich ist,
00:20:58: steht außer Frage.
00:21:00: Gleichzeitig geben Sie ja den Auftraggeber,
00:21:02: den politischen Entscheidern dann ja auch Handlungshinweise.
00:21:06: Diese, ich nenne es weiterhin Kurzsichtigkeit der Politik oft einmal,
00:21:10: eben dieses Fixiert-Sein auf Meinungsdaten,
00:21:12: das in den USA nochmal um einiges stärker ist,
00:21:14: wo sich quasi die Diskussionen in live-Debatten
00:21:16: auch nach Meinungsforschung sich die Standpunkte auch manchmal ändern.
00:21:22: Wie geht denn der Auftraggeber mit so etwas um?
00:21:24: Die wissen zwar: Das sind Momentaufnahmen.
00:21:26: Wir schauen auf die nächste Wahl.
00:21:29: Und gleichzeitig, die sind ja auch nicht blöd.
00:21:31: Die wissen ja auch, dass die Entscheidungen,
00:21:32: die die Meinungsforschung nahelegt, aufgrund der Zahlen,
00:21:35: nicht das ist, was oft vernünftig wäre.
00:21:36: Gibt's da Diskussionen mit Auftraggebern?
00:21:39: Unsere Aufgabe ist es nicht, besserwisserisch zu sein.
00:21:42: Wir haben Daten, wir interpretieren diese Daten
00:21:45: und wir leiten aus diesen Daten Handlungsempfehlungen ab.
00:21:49: Ob das jetzt ein am Markt tätiges Unternehmen ist,
00:21:52: ob das eine Institution ist – ganz egal.
00:21:54: Wir stellen uns dann auch gerne der Diskussion mit einem Auftraggeber,
00:21:57: wenn die sagen: Erklärt mir doch mal,
00:21:59: wie eine bestimmte Zahl zustande kommt
00:22:01: oder aus welchem Grund ihr eine bestimmte Konklusion daraus ableitet.
00:22:06: Das tun wir immer gerne und faktenbasiert, evidenzbasiert.
00:22:11: Wir verlassen aber nicht den Boden unserer Daten.
00:22:14: Also wir werten nicht auf einer anderen Ebene als die,
00:22:18: die unsere Daten zulässt.
00:22:20: Das wäre auch eine Überschreitung unseres Auftrages.
00:22:24: Ich könnte das nicht.
00:22:26: Ich bin da viel zu sehr…
00:22:27: Ja, deine Daten und evidenzbasiert,
00:22:29: aber ich habe dann immer eine Meinung dazu.
00:22:31: Gut, dass Sie nicht in der Meinungsforschung sind.
00:22:33: Deswegen bist du Journalist.
00:22:35: Deswegen bin ich Journalist.
00:22:36: Aber Ulrich. Wie geht's dir?
00:22:39: Du leitest ein Unternehmen, das aber auch eine,
00:22:42: ich sag jetzt mal eine Erziehungsagenda verfolgt.
00:22:46: Du willst die Menschen dazu bringen,
00:22:48: nachhaltiger, ökologisch nachhaltiger, Klima-bewusster zu leben.
00:22:52: Wenn du Zahlen siehst, wo drinsteht:
00:22:55: die Leute wissen, dass es richtig wäre.
00:22:57: Aber es gibt die Scheu der Politik, Entscheidungen zu treffen,
00:23:00: die nicht genau diesen Zahlen entsprechen.
00:23:02: Wie geht es dir als Wirtschafter,
00:23:04: als CEO eines Energie-Providers?
00:23:07: Also ich erlaube mir,
00:23:09: da ein bisschen subjektiver zu sein als die Frau Fronaschütz.
00:23:12: Wir haben übrigens keine Erziehungsagenda,
00:23:15: aber wir verstehen uns tatsächlich
00:23:16: als Plattform für gesellschaftliche Diskussionen.
00:23:19: Ich bin Journalist, ich darf ein bisschen spitz formulieren,
00:23:22: manchmal.
00:23:23: Und wir freuen uns einfach über die Interaktion mit Menschen.
00:23:26: Deswegen machen wir ja unter anderem auch diesen Podcast,
00:23:29: um Klima und Umweltthemen auch ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.
00:23:33: Das ist letztlich unsere Genetik.
00:23:36: Wir machen erneuerbare Energie.
00:23:38: Insofern nehmen wir einen direkten Beitrag zu Klima- und Umweltschutz.
00:23:41: Und wir wollen möglichst viele Menschen für diese Idee gewinnen.
00:23:44: Auch wenn sie mit Strom gar nichts zu tun hat.
00:23:47: Wir versuchen zu sensibilisieren.
00:23:48: Und ich persönlich habe immer wieder dieses Spannungsfeld.
00:23:52: Ich sehe in ihren Umfragen und in anderen
00:23:55: und in Interpretationen,
00:23:56: dass tatsächlich das Klima- und Umweltthema
00:23:58: in den letzten Jahren sehr, sehr stark im Bewusstsein zugenommen hat.
00:24:02: Und ich sehe das wie Sie.
00:24:03: Wenn 70 Prozent empfänglich sind,
00:24:04: dann haben wir wirklich etwas Positives.
00:24:07: Auf der anderen Seite sehe ich eine in weiten Teilen
00:24:11: unglaublich zögerliche Politik.
00:24:15: Vor allem in den Ländern und Gemeinden,
00:24:18: die ja letztlich die Umsetzung machen müssen von Veränderungen.
00:24:22: Und ich sehe ganz, ganz großes Bremsen von Teilen der Wirtschaft.
00:24:28: Was ich nicht verstehen kann.
00:24:29: Für mich liegt die größte Chance der österreichischen Wirtschaft
00:24:32: in Umwelt- und Klima-Themen.
00:24:34: Ich kann das nicht verstehen.
00:24:36: Und deswegen erlaube ich mir diese subjektive Dissonanz
00:24:41: zwischen dem, was ich in den Daten und Fakten sehen kann
00:24:43: und was ich tagtäglich erlebe.
00:24:46: Das erlaube ich mir einfach.
00:24:47: Und ich hoffe aber, dass aus dem heraus, was die Daten sagen,
00:24:51: sich das irgendwann einmal ergibt, was ich mir wünsche.
00:24:55: Nämlich ein stärkeres Bewusstsein für unsere Umwelt.
00:24:59: Weil die Umwelt ist das, worin wir leben.
00:25:01: Die soll schön sein.
00:25:02: Das soll keine schmutzige Luft sein in den Städten.
00:25:04: Da sollen keine verdreckten Flüsse sein
00:25:06: und sollen keine abgestorbenen Wälder sein.
00:25:08: Das ist ja ganz banal.
00:25:09: Und da will ich hin.
00:25:10: Frau Fronaschütz, was müssen denn Unternehmen, Unternehmerinnen,
00:25:14: Konzerne tun, um in der Bevölkerung als nachhaltig erkannt
00:25:19: und akzeptiert zu werden?
00:25:21: Gibt's da step one, step two, step three?
00:25:24: Oder…?
00:25:25: Es gibt bestimmte Maßnahmen, die gar nicht so unterschiedlich sind
00:25:31: von Kommunikationsmaßnahmen im Allgemeinen.
00:25:34: Also das erste ist mal: Tue das Richtige und sprich darüber.
00:25:38: Verhalte dich richtig. Sei authentisch dabei.
00:25:40: Sei glaubwürdig. Und erzähle es.
00:25:45: Das ist das eine.
00:25:47: Das Zweite ist: Es gibt natürlich bestimmte Labels,
00:25:51: die da auch unterstützen können,
00:25:53: die auch einen extrem hohen Glaubwürdigkeitsgrad haben.
00:25:56: Ob das jetzt das Umweltzeichen ist
00:25:58: oder ob das Fairtrade Label sind, um nur einige zu nennen.
00:26:01: Wir kennen deren Glaubwürdigkeitsdaten.
00:26:04: Und wir wissen auch, wie akzeptiert die sind.
00:26:05: Das funktioniert.
00:26:06: Warum?
00:26:07: Weil es uns den Alltag erleichtert.
00:26:09: Weil es uns eine Leitschiene für unser Handeln gibt.
00:26:14: Weil es uns das Abwägen, das Informationen einholen,
00:26:16: genau alles das, was kompliziert ist, vereinfacht.
00:26:19: Label drauf. Gutes Gewissen. Alles gut.
00:26:23: Unter der Voraussetzung, dass die immer glaubwürdig sind.
00:26:26: Und da möchte ich einhaken.
00:26:28: Wir haben ja gerade mit diesen chinesischen Masken z.B. das Problem gehabt,
00:26:31: dass die Glaubwürdigkeit von angeblich Authentischem
00:26:35: in vielen Bereichen untergraben, unterlaufen worden ist.
00:26:39: Spüren Sie da einen Vertrauensverlust der Menschen?
00:26:44: Genau bei diesen „Tue Gutes und sprich darüber“?
00:26:47: Alle reden darüber, das Gute zu tun.
00:26:48: Wie steht es um die Glaubwürdigkeit beim Gutes tun,
00:26:53: wenn man an solche Labels glaubt?
00:26:55: Also gerade das Umweltzeichen ist -
00:26:58: da haben wir eine lange Zeitreihe, die kennen wir -
00:27:00: ist ungebrochen hoch.
00:27:04: Das ist auf einer Schulnoten-Skala zwischen 1 und 2.
00:27:09: Warum?
00:27:10: Weil man offensichtlich vonseiten des Ressorts, das das vergibt,
00:27:15: sehr strenge Regeln anlegt, sehr klar damit umgeht,
00:27:18: sehr offensiv damit umgeht, wer das bekommt,
00:27:21: wer es nicht bekommt, was die Kriterien dafür sind.
00:27:24: Das heißt, so etwas muss ganz, ganz sorgfältig behandelt werden.
00:27:28: Das ist eine Marke
00:27:29: und wie eine Marke muss es auch behandelt werden.
00:27:31: Man darf das nicht in die Nähe des leisesten Zweifels bringen.
00:27:35: Das ist verheerend.
00:27:36: Sowas wieder einzufangen, ist ganz schwierig.
00:27:38: Das wissen wir von vielen Kunden, die wir Marken-technisch begleiten.
00:27:42: Und wie sieht es mit Best Practice Beispielen aus?
00:27:44: Oder mit Vorbildwirkung von Unternehmen,
00:27:48: von wichtigen Persönlichkeiten?
00:27:51: Führt das auch Menschen dazu, dass sie sich selbst sagen:
00:27:53: Okay. Wenn die das können, dann kann ich das auch.
00:27:55: Dann kann ich mein Verhalten auch ändern.
00:27:57: Ja, Testimonials funktionieren,
00:27:59: wenn sie als kompetent und als glaubwürdig für den jeweiligen Bereich,
00:28:06: in dem man sie einsetzt, gewählt werden.
00:28:09: Dann funktionieren die gut.
00:28:10: Werden sie beliebig gewählt, ist das weniger zielführend.
00:28:13: Bei den Unternehmen ist es wieder so, wie ich vorhin gesagt habe.
00:28:18: Wenn ich sehe, welche Art von Unternehmen ein Umweltzeichen,
00:28:23: einen Fairtrade Siegel führen dürfen
00:28:26: und auch den Nutzen verstehe,
00:28:29: dann werden andere Unternehmen nachziehen.
00:28:32: Wenn die drei wichtigsten Konkurrenten in einem beliebigen Markt da sind
00:28:36: und zwei haben das, dann wird der dritte nachziehen.
00:28:39: Die Frage kann natürlich schon auch lauten:
00:28:43: Haben Sie das Gefühl, dass die Unternehmen die richtigen Fragen stellen?
00:28:46: Dass die neugierig genug sind?
00:28:48: Es geht auf der einen Seite ums Fragen stellen. Ja.
00:28:51: Aber es geht auf der anderen Seite auch
00:28:53: ums Kommunizieren Richtung Kunden, Richtung Interessenten.
00:28:56: Aber wenn ich die Frage zurückspielen darf:
00:28:58: Vonseiten oekostrom - was tun Sie,
00:29:01: um diese 70 Prozent, die umweltbewusst, umweltengagiert sind,
00:29:05: auch tatsächlich bei ihren Motivationen abzuholen?
00:29:07: Kennen Sie die Motivationen von denen?
00:29:09: Kennen Sie deren Sorgen?
00:29:11: Wissen Sie, was die Akzeptanz fördert oder nicht?
00:29:13: Wir machen tatsächlich viele Umfragen bei unseren Kunden
00:29:16: und fragen ab, was Kunden sich von uns wünschen.
00:29:18: Also wir haben schon eine gute Vorstellung dessen,
00:29:21: was unsere Kunden sich wünschen.
00:29:23: Und unsere Kunden sind zu einem großen Teil
00:29:26: sehr klima- und umweltbewegte Menschen.
00:29:29: Und deswegen reagieren wir darauf auch,
00:29:32: sie mit sehr hochwertiger Energie aus Österreich,
00:29:35: genau herkunftsgezeichnet zu versorgen.
00:29:38: Wir nutzen z.B. das Umweltzeichen, das Sie angesprochen haben,
00:29:42: um unserem Strom
00:29:46: und auch unserem Biogas hoffentlich in Zukunft, das kommt jetzt,
00:29:50: tatsächlich ein Label mitzugeben,
00:29:52: dass es ehrlich und glaubwürdig ist.
00:29:55: Und das Umweltzeichen beispielsweise ist ein starkes Label.
00:29:57: Sehr restriktiv in den Standardsetzungen.
00:30:02: Und deshalb sind wir auch von etwa über hundert Energieunternehmen
00:30:06: nur eines von zehn, das das Umweltzeichen überhaupt einsetzen darf.
00:30:11: Also das ist ein Beispiel,
00:30:12: dass wir da schon auf die Kunden- und Kundinnenbedürfnisse eingehen.
00:30:17: Und dann haben wir so… Wir haben vorher gesagt,
00:30:19: wir verstehen uns auch als gesellschaftliche Plattform.
00:30:22: Also wir haben auch ein bestimmtes Sendungsbewusstsein
00:30:25: bei Klima- und Umweltthemen.
00:30:26: Deshalb gibt's diesen Podcast.
00:30:28: Deswegen gibt's auf unserer Webseite Blogs,
00:30:30: die mit der Produktwelt der oekostrom AG gar nichts zu tun haben.
00:30:34: Sondern die Stellung nehmen zu gesellschaftlich relevanten Themen.
00:30:37: Wir haben immer eine gewisse Nähe natürlich zur Nachhaltigkeitsthemen.
00:30:41: Aber grundsätzlich gehen wir viel, viel breiter
00:30:44: als unser eigentliches Produkt Energie ist.
00:30:48: Weil wir eben aus so einer Historie kommen.
00:30:51: Die oekostrom AG ist gegründet worden von Menschen,
00:30:54: die tatsächlich die Welt
00:30:55: im Sinne der Klima- und Umweltpolitik verbessern wollten.
00:30:58: Und es ist ja etwas, das es bei uns immer noch drin.
00:31:00: Und darüber kommunizieren wir sehr, sehr viel mit unseren Mitteln.
00:31:04: Wir sind ja kein Großkonzern, sondern ein kleines, sympathisches,
00:31:07: aber doch recht erfolgreiches Unternehmen.
00:31:09: Und wir nutzen alle Mittel und Kanäle, die wir haben.
00:31:11: Frau Fronaschütz, wie wird so eine Mission, nenne ich es mal,
00:31:16: vom Publikum goutiert, wenn es wahrgenommen wird,
00:31:21: goutiert und auch irgendwie durch Konsum, durch Ummelden auch belohnt?
00:31:27: Oder ist das etwas, wo man sagt:
00:31:29: Mhm. Fein, dass die das machen. Nächstes Thema.
00:31:32: Aus der Erfahrung gesprochen, würde ich sagen,
00:31:34: das holt ganz sicher die 13 Prozent ab,
00:31:37: die ohnehin schon überzeugt und selbst aktiv sind.
00:31:40: Was ich mir genau anschauen würde, ist,
00:31:42: ob man in dem ganz großen Potenzial der fast 60 Prozent zwar Bewussten,
00:31:47: aber nicht wirklich Radikalen auch diese Überzeugungsarbeit leistet.
00:31:52: Weil dort ist das große Potenzial.
00:31:54: Dort kann man die Leute abholen.
00:31:55: Aber deren Motive muss man verstehen.
00:31:58: Auf deren Argumente muss man eingehen.
00:32:00: Und die muss man im Alltag abholen.
00:32:02: Und bei denen muss man ansetzen.
00:32:04: Und wieder mal da Advocatus Diaboli.
00:32:07: Was ist mit denen, die jetzt nicht zu diesen 70 Prozent gehören?
00:32:10: Denen gebe ich einen Braunkohle-Ofen für zuhause?
00:32:13: Sind die komplett zu vergessen mit Argumentation,
00:32:15: mit guter Kommunikation abgeholt zu werden für öko-Themen?
00:32:20: Da gibt's zwei Antworten drauf.
00:32:21: Das eine ist: Niemand hat unbegrenzte Ressourcen für Kommunikation.
00:32:25: Das heißt, man muss sie dort einsetzen,
00:32:27: wo sie auch Wirkung zeigen kann.
00:32:29: Aber nicht dort, wo es wirklich schwierig ist.
00:32:31: Ist das eine.
00:32:32: Und das zweite ist: Menschen,
00:32:35: die zu einem Thema überhaupt keinen Zustand haben,
00:32:37: die wird man nicht über die eigene Aktion
00:32:42: zu einer Verhaltensänderung bringen,
00:32:44: sondern über die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
00:32:46: Das war in dem Moment, wo sie bleifreies Benzin anbieten.
00:32:51: In dem Moment, wo ein Kat verbindlich ist,
00:32:54: werden die auch kein anderes Auto mehr kaufen können.
00:32:58: Wir machen genau die Beobachtung, die Sie jetzt erwähnt haben.
00:33:03: Wir erreichen tatsächlich plus oder minus 15 Prozent
00:33:08: mit diesem Klima- und Umweltthema und diesen hochwertigen Labels
00:33:12: für ein hochwertiges Energie-Produkt enorm gut.
00:33:17: Ich bin auch ehrlich, dass wir uns die,
00:33:18: die überhaupt keine Klima-Affinität haben
00:33:20: und nur auf den billigsten Preis schauen,
00:33:23: mit denen beschäftigen wir uns gar nicht.
00:33:25: Die sollen zu irgendeinem Stromhändler gehen.
00:33:28: Die werden wir nicht erreichen.
00:33:30: Und da, wo unsere Mission ist,
00:33:32: dass wir möglichst viele von denen,
00:33:34: die in diesen 60, 70 Prozent der grundsätzlich positiv Gestimmten,
00:33:39: aber vielleicht noch nicht ganz Überzeugten,
00:33:42: dass wir denen ein gutes Angebot machen.
00:33:44: Und das ist unser tägliches Tun.
00:33:46: Und das ist nicht so einfach.
00:33:47: Aber wir erreichen immer mehr.
00:33:50: Also wir sind da ganz gut unterwegs.
00:33:51: Ulrich, du bist bei den CEOs for Future.
00:33:54: Das nenne ich jetzt mal so: Eine Allianz der Willigen,
00:33:57: wo Unternehmensköpfe sich zusammensetzen und sagen:
00:34:02: CEOs for Futures, das ist so was wie Fridays for Future,
00:34:04: die auch Klima, Politik, Klimawandel aktiv vorantreiben.
00:34:08: Habt ihr schon mal abgefragt, wie bekannt ihr seid,
00:34:11: was eure Vorbildwirkung ist?
00:34:13: Hast du da mit der Frau Fronaschütz sozusagen,
00:34:15: mit ihren Kollegen, Kolleginnen auch schon mal Kontakt gehabt,
00:34:17: um zu schauen: Wie kommen wir überhaupt an
00:34:20: mit dem, was wir da tun?
00:34:21: Nein, wir haben es nicht gemacht.
00:34:22: Also CEOs for Future ist eine relativ neue Bewegung.
00:34:27: Wirklich eine Plattform für Menschen,
00:34:29: die Verantwortung haben in der Wirtschaft.
00:34:32: Die sich einsetzen für Klima- und Umwelt-Themen.
00:34:35: Wir haben es etwa vor einem Jahr gestartet.
00:34:37: Und ich glaube, wir sind schon recht gut unterwegs
00:34:40: und machen viele Initiativen.
00:34:41: Klima, Umwelt, auch Bildung ist bei uns ein großes Thema.
00:34:45: Weil wir glauben, dass Bildung eben auch Grundlage ist
00:34:48: für vernünftiges Klima- und Umwelt-Verhalten.
00:34:50: Wenn man dann mal ein zwei Jahre am Markt sind oder drei,
00:34:52: werden wir mal bei der Frau Fronaschütz anrufen
00:34:55: und uns sagen lassen, wie gut wir das tun.
00:34:58: Aber uns geht's auch nur zu einem Teil
00:35:01: um diese breite Öffentlichkeitswirkung.
00:35:03: Uns geht's erst einmal darum,
00:35:04: dass wir uns in der Wirtschaft Gedanken machen:
00:35:06: wie können wir denn verändern?
00:35:08: Und da gibt's natürlich Unternehmen,
00:35:10: die können sich leichter verändern,
00:35:12: weil ihre Geschäftsmodelle so sind.
00:35:14: Also wenn jemand Umwelttechnik herstellt,
00:35:16: dann ist es natürlich viel einfacher,
00:35:18: sich auch zu den, ich sag mal zur neuen Industrie zu zählen.
00:35:23: Wenn Firmen die Prozesse haben,
00:35:25: die einfach stark von fossilen Energien abhängen, heute noch,
00:35:28: das ist oft gar nicht so einfach, das umzubauen.
00:35:31: Also da darf man auch nicht mit einem Kamm drüberfahren und sagen:
00:35:34: Naja, jetzt sollen die das alles mal grün machen.
00:35:37: Das geht so leicht ja nicht.
00:35:39: Und wir führen das Gespräch drüber:
00:35:41: Was müssen wir tun, damit wir in der Summe da hinkommen?
00:35:46: Und da greife ich kurz auf, was vorher auch gesagt wurde.
00:35:48: Dieses Verhalten ist nicht immer konsistent in einem Menschen.
00:35:53: Also ja, wir sind an einer Stelle umweltfreundlich
00:35:56: und auf der anderen machen wir doch etwas,
00:35:58: was Klima und Umwelt schadet.
00:36:00: So ist es in der Wirtschaft ja auch.
00:36:01: Da gibt's große Teile,
00:36:03: die sind sehr, sehr, sehr klima- und umweltfreundlich.
00:36:05: Und andere, die das noch nicht können oder vielleicht auch nicht wollen.
00:36:08: Aber es geht ja auch gar nicht darum,
00:36:10: dass 10 Leute alles perfekt machen.
00:36:13: Es geht darum, dass viele tausend Leute etwas unperfekt machen,
00:36:18: aber in der richtigen Richtung.
00:36:21: Nämlich immer unterhalb dessen,
00:36:23: was wir unserem Planeten zumuten können.
00:36:26: Wenn wir das erreichen, dann ist es schon okay,
00:36:30: wenn nicht jeder perfekt ist.
00:36:32: Perfekt ist keiner und keine von uns.
00:36:35: Ich frag trotzdem bei allen Gästen und Gästinnen,
00:36:38: die wir hier auf diesen drei Sofa sitzen haben,
00:36:40: dann irgendwann ab, wie die eigene,
00:36:42: nicht ganz perfekte Öko-Aktivismus-Bilanz ausschaut.
00:36:47: Das nennt sich bei uns der Tipp am Freitag.
00:36:49: Wo ich immer frag: Haben Sie eine kleine Handlungsanweisung,
00:36:54: einen kleinen Tipp für unsere Seher, Seherinnen,
00:36:56: Hörer, Hörerinnen, wie sie mit nur einer kleinen,
00:37:00: du sagst imperfekten Aktion
00:37:02: selbst etwas für eine positivere Gesamt-Klimabilanz tun können.
00:37:06: Frau Fronaschütz, auch die Frage an Sie:
00:37:08: was wäre denn Ihr Tipp am Freitag dazu?
00:37:12: Der Tipp am Freitag wäre an die Österreicherinnen und Österreicher,
00:37:17: die wir ja repräsentativ erheben,
00:37:19: sich genau zu überlegen,
00:37:22: wie es auf der einen Seite um Versprechungen aussieht -
00:37:26: sei es vonseiten der Politik, vonseiten der Unternehmen,
00:37:30: vonseiten der Institutionen -
00:37:31: und dem wahrnehmbaren Umsetzen oder Einhalten solcher Versprechungen.
00:37:35: Einfach die Aufmerksamkeit dafür,
00:37:38: die persönliche Aufmerksamkeit geschärft zu halten.
00:37:40: Also auch eine Nachhaltigkeit - im Selbst Nachfragen und Nachforschen.
00:37:44: Ja. So kann man es nennen.
00:37:45: Vielen herzlichen Dank!
00:37:47: Die letzte Frage geht immer hier traditionell an Ulrich.
00:37:50: Nämlich: Was nimmst du aus diesem Gespräch,
00:37:53: aus dieser Markt- und Meinungsforschung-Diskussion denn mit?
00:37:59: Ich nehme etwas mit,
00:38:00: was man immer wieder in den Reden von Greta Thunberg hört.
00:38:04: Das ist Entscheidung auf objektiven Grundsätze zu treffen,
00:38:09: auf Daten, auf Fakten.
00:38:10: Greta Thunberg sagt ja immer:
00:38:11: Wir wissen seit 30 Jahren, dass wir ein Umwelt- und Klimaproblem haben.
00:38:17: Und es ist so wichtig, dass diese Daten und Fakten
00:38:21: ins Bewusstsein der Bevölkerung kommen.
00:38:23: Jetzt liest die Bevölkerung - auch ich zugegebenermaßen -
00:38:26: nicht solche Schinken an Umwelt-Literatur oder überhaupt Literatur.
00:38:30: Und deswegen ist es so wichtig,
00:38:32: dass Markt- und Meinungsforschungsinstitute uns
00:38:34: in kurzer, verständlicher Form Fakten und Daten präsentieren
00:38:41: und dann idealerweise,
00:38:42: wie die Frau Fronaschütz das auch macht, interpretieren.
00:38:45: Das nehme ich mit.
00:38:46: Weil das ist aus meiner Sicht die Notwendigkeit
00:38:50: und die Grundlage für vernünftiges und aufgeklärtes Handeln.
00:38:55: Dann bedanke mich bei Ihnen, Frau Fronaschütz,
00:38:58: der Leiterin des Gallup Instituts.
00:39:00: Bei Dir, Ulrich, dass wir hier in der Arena
00:39:03: wieder auch über Klima- und Umweltschutz
00:39:06: und auch über das Erheben von Meinungen,
00:39:09: die auch zu politischen Entscheidungen führen,
00:39:11: diskutieren konnten und durften.
00:39:14: Der Tipp am Freitag der Leiterin des Gallup Instituts,
00:39:18: den halte ich für ganz, ganz wichtig.
00:39:19: Schaut immer selbst, was jemand sagt
00:39:23: und was er oder sie dann tut
00:39:25: und bildet euch eure Meinung.
00:39:27: Und vergleicht das dann mit dem Mainstream,
00:39:29: der von Instituten auch erhoben wird.
00:39:31: Ich bedanke mich fürs Zuschauen, fürs Zuhören
00:39:33: und freue mich, wenn wir uns bald wiedersehen.
00:39:36: Danke.
00:39:37: Ciao. Baba.