Freitag in der Arena - der oekostrom AG-Talk

Freitag in der Arena - der oekostrom AG-Talk

Transkript

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00:00:05: Herzlich willkommen in der Wiener Arena.

00:00:08: Mein Name ist Tom Rottenberg

00:00:09: und ihr seid wieder einmal zum Glück bei Freitag in der Arena dabei.

00:00:14: Freitag in der Arena,

00:00:15: das ist der Klima-, Öko-, Zukunfts- und Umwelttalk der oekostrom AG.

00:00:20: Und ich bin eigentlich nur der Navigator hier,

00:00:23: denn die Gastgeberin sitzt neben mir.

00:00:26: oekostrom AG Vorständin Gitsch Aichberger.

00:00:28: Hallo Gitsch.

00:00:29: Hallo Tom.

00:00:31: Auch von mir herzlich willkommen

00:00:32: zur heutigen Ausgabe von Freitag in der Arena.

00:00:35: Schön, dass ihr wieder mit dabei seid.

00:00:37: Wir sprechen auch heute über das Klima

00:00:39: und zwar über das Klima in der Stadt.

00:00:41: Und wir haben dazu einen Experten eingeladen,

00:00:44: der sich mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt,

00:00:47: schon seit vielen, vielen Jahren.

00:00:48: Simon Tschanett ist bei uns.

00:00:50: Er ist Meteorologe und Stadt-Klimatologe.

00:00:54: Und er hat ein Unternehmen Weatherpark,

00:00:58: das eben Kartengrundlagen und viele Grundlagen

00:01:01: für das Thema Stadtklima zur Verfügung stellt.

00:01:04: Aber er betätigt sich auch ehrenamtlich

00:01:08: für das Thema Stadtklima und für die Klimawandelanpassung.

00:01:13: Und ich freue mich sehr auf das Gespräch mit ihm.

00:01:16: Herzlich willkommen, lieber Simon.

00:01:18: Hallo, ich bin der Simon Tschanett.

00:01:20: Bin Geschäftsführer bei Weatherpark.

00:01:22: Ich bin aber auch ehrenamtlich tätig.

00:01:25: Einerseits bei Climate Change Center Austria

00:01:27: und beim Verein KlimaKonkret.

00:01:30: Und ich berate die Wiener und die Linzer Stadtregierung

00:01:33: in Fragen der Klimawandel-Anpassung.

00:01:36: Auch ich sag Herzlich willkommen hier in der Wiener Arena.

00:01:40: Sonst sind wir meistens draußen auf der Bühne.

00:01:43: Das lässt das Wetter heute am Tag, wo wir das drehen,

00:01:46: gerade mal nicht zu.

00:01:48: Du bist Meteorologe und Klimatologe.

00:01:51: Ich beginne aber trotzdem mit einer Wissensfrage.

00:01:55: Österreich ist Europa-, wenn nicht sogar Weltmeister

00:01:58: in der Bodenversiegelung.

00:02:00: Es werden durchschnittlich 11,5 Hektar, das entspricht 16 Fußballfelder,

00:02:06: wertvolles, schönes, grünes Grünland pro Tag versiegelt.

00:02:12: Das ist schlecht.

00:02:13: Aber warum ist das schlecht?

00:02:15: Da hat man doch tolle Parkplätze.

00:02:17: Und wenn ich ein Carport, da muss ich den irgendwie asphaltieren,

00:02:21: damit das Auto gemütlich stehen kann.

00:02:22: Ich frag mal rein polemisch.

00:02:24: Aber was ist das Problem an dieser großen Bodenversiegelung in diesem Land?

00:02:29: Das Problem ist vielfältig und hat vor allem beim Stadtklima Auswirkungen.

00:02:36: Bei der Bodenversiegelung geht fruchtbarer und wichtiger Boden verloren,

00:02:41: der für viele Bereiche zur Verfügung stehen soll oder muss,

00:02:44: wie zum Beispiel Landwirtschaft.

00:02:46: Auf das möchte ich jetzt nicht eingehen,

00:02:48: sondern aus meiner Perspektive passiert bei der Bodenversiegelung

00:02:51: nämlich etwas ganz Kritisches.

00:02:56: Dadurch, dass der Boden zubetoniert wird oder zu asphaltiert wird,

00:03:01: verändert sich der ganze Energiehaushalt.

00:03:04: Man muss sich das so vorstellen:

00:03:06: Wenn wir Pflanzen haben, dann verdunsten die Wasser.

00:03:11: Der Boden kann Wasser aufnehmen, wenn es denn starken Niederschlag gibt.

00:03:15: Sobald ich das versiegel, habe ich diese Funktion vom Boden nicht mehr.

00:03:19: Und das ist gerade beim sich ändernden Klima eine extreme Herausforderung.

00:03:26: Weil wenn es einen starken Niederschlag gibt,

00:03:28: also wenn es ein besonders starkes Gewitter gibt,

00:03:31: dann kann das Wasser nicht mehr versickern,

00:03:34: sondern rinnt oberflächlich ab.

00:03:35: Das wiederum kann dann zu Überschwemmungen führen.

00:03:38: Dann bau ich halt einen Kanal.

00:03:39: Genau. Der Kanal ist dann aber immer wieder unterdimensioniert,

00:03:42: weil die starken Niederschläge extrem zunehmen.

00:03:46: Mit jedem Grad, das die Temperatur steigt,

00:03:50: steigt der Niederschlagung um circa 7 %,

00:03:53: bei Gewittern sogar um 14 %.

00:03:55: Und wie wir jetzt von Corona alle wissen,

00:03:57: ist das ein exponentielles Wachstum.

00:03:59: Bei jedem Grad mehr, wiederum die 14 % zusätzlich.

00:04:02: Und das bedeutet, dass recht schnell

00:04:04: die ganze Infrastruktur unterdimensioniert ist.

00:04:08: Und dann habe ich noch die andere Perspektive,

00:04:10: nämlich die Hitze und die Hitzebelastung verändern sich.

00:04:14: Wenn die Sonne auf den Asphalt brennt und der ist dazu noch dunkel,

00:04:18: dann heizt sich der bis zu 60 oder 70 Grad auf

00:04:21: und speichert die Wärme.

00:04:23: Und die gibt er dann in der Nacht ab.

00:04:25: Und das ist dann die Wärmeinsel, von der wir öfter sprechen.

00:04:29: Die Wärmeinsel bewirkt, dass es in der Stadt wärmer ist wie im Umland.

00:04:33: Und das wiederum heißt, dass sich dann in den Nächten

00:04:37: die Temperatur nicht so stark abkühlt

00:04:39: und dann hat man es heiß in der Nacht, kann sich nicht so gut erholen.

00:04:42: Und wenn dann die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt,

00:04:45: das ist ein typischer Schwellenwert für eine sogenannte Tropennacht,

00:04:49: dann ist es besonders unangenehm.

00:04:51: Dann ist es nämlich so, dass man schwer lüften kann,

00:04:54: dass man die Wohnung nur mal abkühlen kann.

00:04:56: Dass ich am nächsten Tag, wenn ich einen heißen Tag habe,

00:04:59: über 30, 35 Grad, noch stärker belastet bin.

00:05:03: Und das macht mich dann eigentlich müde, nicht so leistungsfähig.

00:05:07: Das heißt, ich bilde mir nicht nur ein,

00:05:09: dass wenn ich bei einem Supermarkt aus dem Auto steige,

00:05:12: dass der Parkplatz wie ein Backblech heiß ist,

00:05:15: sondern dass ich tatsächlich eine andere Temperaturqualität,

00:05:18: als wenn ich am Rasen im Park stehe.

00:05:21: Richtig.

00:05:22: Bei der gefühlten Temperatur, weil du das so ansprichst,

00:05:25: da kommt es auf viele verschiedene Einflussfaktoren drauf an.

00:05:29: Da ist auf der einen Seite die Lufttemperatur,

00:05:32: also 20 oder 35 Grad.

00:05:34: Und dann ist ganz wichtig die Strahlung.

00:05:37: Und die Strahlung, da meine ich die Sonnenstrahlung

00:05:39: und die Strahlung vom Boden, die ich wieder zurückbekomme.

00:05:42: Weil was passiert, wenn die Sonne die Erde aufheizt.

00:05:46: Die ist nämlich ganz wichtig.

00:05:47: Die Atmosphäre wird von unten erwärmt,

00:05:50: wie bei einer Herdplatte.

00:05:51: Wenn ich Wasser erhitze, kommt auch die Wärme von unten.

00:05:54: Die erwärmt den Boden

00:05:56: und der Boden gibt die Wärme an der Atmosphäre ab

00:05:59: und strahlt aber auch Infrarotstrahlung aus.

00:06:02: Und wenn ich einen 70 Grad heißen Boden habe,

00:06:04: dann hat er eine viel höhere Infrarotstrahlung.

00:06:07: Und das spüre ich dann.

00:06:08: Dann spüre ich die Sonne von oben,

00:06:10: dann spüre ich die Strahlung vom Boden

00:06:12: und die hohe Lufttemperatur.

00:06:14: Das macht es besonders unangenehm und sehr belastend für den Körper.

00:06:17: Über den Parkplatz laufe ich rasch mal drüber.

00:06:20: Wenn die Stadt sich komplett aufheizt und zu einem Backofen wird,

00:06:24: hat das auch gesundheitliche Folgen.

00:06:25: Hast du vorhin angerissen.

00:06:28: Ja, man schwitzt halt mehr. Oder untertreibe ich da jetzt?

00:06:31: Da untertreibst du.

00:06:33: Was auch wichtig ist bei diesen gesundheitlichen Folgen...

00:06:37: Man darf ja das nicht nur so sehen, dass man einfach ein bisschen müde ist,

00:06:42: sondern die Hitzewellen, die werden immer länger, immer häufiger.

00:06:46: Wenn ich dann also nicht nur einen Tag oder zwei hab,

00:06:49: wo ich mal über 35 Grad hab,

00:06:51: sondern eine ganze Woche, dann kumuliert sich das.

00:06:54: Also die Erschöpfung, die wird immer stärker.

00:06:57: Und das bedeutet dann,

00:06:59: wenn man es rein aus wirtschaftlicher Perspektive sieht,

00:07:01: dass die Leistungsfähigkeit abnimmt,

00:07:03: dass man also nicht mehr so gut arbeiten gehen kann,

00:07:06: dass man nervöser ist,

00:07:08: dass man mit den Kindern, die man betreut,

00:07:10: vielleicht nicht mehr ganz so nett ist.

00:07:13: Aber das sind jetzt alles noch Auswirkungen, wo ich sagen muss:

00:07:17: Ja, das ist jetzt etwas, das könnten wir auch noch in Griff bekommen.

00:07:22: Aber was ganz besonders schlimm ist,

00:07:24: ist, wenn einfach die Übersterblichkeit steigt

00:07:27: durch die Hitze in der Stadt.

00:07:29: Das sind einfach besonders vulnerable Gruppen

00:07:31: und das sind Kleinkinder und Babys,

00:07:33: aber auch ältere Personen und Personen mit Vorerkrankungen.

00:07:38: Die können einfach dann durch die Hitze auch sterben.

00:07:41: Gitsch, hast du gewusst, dass Flächenpolitik,

00:07:44: zubetonieren die Gesundheit von älteren Menschen

00:07:48: auf diese Art gefährden kann?

00:07:50: Man hört ja jedes Jahr wieder.

00:07:52: Ich glaube, dass Hitzetote in Europa mittlerweile

00:07:56: die Sterblichkeit aufgrund von Naturkatastrophen Nummer 1 sind.

00:07:59: Man kennt das auch, wenn man in der Stadt lebt,

00:08:01: dass es wirklich heiß ist.

00:08:03: Ich würde von diesen Fakten noch zurückkommen auf das Fühlen.

00:08:06: Weil ich glaube, dass das extrem wichtig ist:

00:08:08: wie fühlt man sich und wie ist das Wohlbefinden?

00:08:11: Simon, ich habe mir im Vorfeld ein paar Interviews von dir gelesen

00:08:15: und da sagst du, eine klimafitte Stadt erkennt man daran,

00:08:20: dass man nicht am Wochenende ins Auto steigen muss

00:08:23: und rausfahren muss in die Natur,

00:08:25: sondern dass man sich letztendlich in seinem Grätzel auch wohlfühlt.

00:08:29: Mich würde interessieren, ich glaube da sehr dran,

00:08:31: weil wir kommen dann sicher noch dahin:

00:08:33: warum handeln wir anders, als es eigentlich gescheit wäre?

00:08:36: Aber um das besser zu verstehen, die Frage an dich:

00:08:40: Wie kann man sich denn diese Vision vorstellen?

00:08:43: Wie fühlt sich denn eine Stadt an,

00:08:45: oder wie schaut eine Stadt aus, die klimafit ist?

00:08:48: Also unabhängig von den Sterblichkeitsraten,

00:08:50: die dann hoffentlich nach unten gehen.

00:08:52: Aber wie fühlt sich das für mich an?

00:08:54: Die Stadt soll eigentlich ein Wohlfühlraum sein.

00:08:58: Ich soll eigentlich draußen gerne mich aufhalten,

00:09:01: weil ich dann erstens soziale Kontakte habe,

00:09:05: aber auch wenn ich Wege habe, irgendwohin möchte,

00:09:08: dann das eben nicht zu heiß empfinde.

00:09:11: Vor allem während Hitzewellen im Sommer ist das besonders wichtig.

00:09:15: Und die Stadt ist eine ruhige Stadt,

00:09:17: ist eine Stadt, wo ich gern zu Fuß gehe,

00:09:20: wo man Radfahren kann

00:09:22: und wo ich bei Hitze auch im Schatten mich aufhalten kann,

00:09:25: wo ich mich kurz hinsetzen kann, wenn es besonders anstrengend ist.

00:09:29: Weil die Lufttemperatur, die wird einfach höher werden.

00:09:32: Wir werden einfach öfter heiße Phasen haben,

00:09:38: wo wir uns damit auseinandersetzen müssen:

00:09:41: Wie gehen wir damit um?

00:09:42: Da ist es auf der einen Seite wichtig,

00:09:44: dass sich die Stadt, wie sie gebaut ist, anpasst

00:09:47: und auf der anderen Seite aber auch,

00:09:49: dass wir eine kulturelle Veränderung machen.

00:09:52: Nämlich zum Beispiel Stichwort Siesta.

00:09:55: Wir könnten also überlegen oder auch uns ausmachen,

00:09:59: gesellschaftlich ausdiskutieren, dass es sinnvoll ist,

00:10:01: während der heißesten Phase des Tages,

00:10:03: also über Mittag bis zum frühen Nachmittag,

00:10:06: nicht unbedingt draußen sein zu müssen.

00:10:09: Weil dadurch, dass wir so viel CO2 in die Atmosphäre bringen

00:10:13: und der Klimawandel so schnell voranschreitet,

00:10:15: müssen wir uns einfach auf das gefasst machen,

00:10:18: dass es besonders heiß wird.

00:10:20: Das interessiert mich,

00:10:21: weil für Siesta kannst du mich sofort haben.

00:10:23: Die Frage ist nur, wie schaffen wir das?

00:10:25: Wie schaffen wir es, das gesellschaftlich hinzukriegen?

00:10:28: Weil es geht ja auch darum, wenn ich dich richtig verstehe,

00:10:31: dass in Straßen Parkplätze weggeräumt werden,

00:10:34: dass man Bäume hinstellt.

00:10:35: Und es geht ja tatsächlich um eine Veränderung, die auch was bedeutet.

00:10:39: Dass heißt dann auch für jemanden,

00:10:41: dass er dort sein Auto nicht stehen haben kann.

00:10:43: Und und und und, plus die Siesta zu Mittag.

00:10:46: Wie bringen wir das ins Gehen? Wie schaffen wir das?

00:10:49: Ja, ich finde das ist der Knackpunkt. Und um das geht es.

00:10:53: Und einerseits haben wir den Vorteil, dass wir darauf schauen können:

00:10:59: wie gehen andere damit um, wenn es besonders heiß ist?

00:11:02: Da können wir in den Mittelmeerraum schauen,

00:11:05: in den arabischen Raum.

00:11:06: Und dort schauen, wie werden einerseits Gebäude, wie wird die Stadt gebaut?

00:11:11: Und auf der anderen Seite können wir das dann für uns übernehmen,

00:11:15: adaptieren und in unsere Städte bringen.

00:11:19: Ja, und das bedeutet auch, dass ich anders den Platz aufteilen muss.

00:11:23: Ich glaub, du bist derzeit Vorsitzender des Stadtklimarates.

00:11:28: Der berät den Bürgermeister und die Stadtregierung

00:11:31: in Klimatologie und Klimaschutzfragen.

00:11:34: Jetzt fahr ich dir trotzdem mit dem Stellwagen ins Gesicht:

00:11:37: Im letzten heißen Sommer,

00:11:39: das war der viertheißeste jemals gemessene Sommer in Österreich,

00:11:44: da waren die Klimaschutz- und Hitzeschutzmaßnahmen der Stadt Wien,

00:11:47: die als Klimaschutzmaßnahmen verkauft worden sind,

00:11:50: dass man in ein paar Parks und Straßen

00:11:52: so Nebelduschen aufgestellt hat.

00:11:54: Die haben halt, wenn du durchgegangen bist,

00:11:56: ein bisschen einen Wasserschleier dagelassen.

00:11:59: Das ist Kosmetik, aber kein Klimaschutz.

00:12:01: Du bist im Stadtklimarat.

00:12:03: Bist du schuld daran

00:12:04: oder haben die einfach nicht auf das gehört, was du ihnen gesagt hast?

00:12:07: Zuerst möchte ich eine ganz wichtige Frage vom Wording her erklären.

00:12:12: Wir müssen aufpassen, dass wir Klimaschutz wirklich auf das beziehen,

00:12:16: dass es da um die Treibhausgaseinsparung geht

00:12:18: und ums CO2 einsparen.

00:12:20: Das ist ganz zentral und sehr wichtig,

00:12:23: weil wir müssen nämlich verhindern, dass wir uns eigentlich

00:12:26: nicht mehr richtig gut anpassen können.

00:12:28: Dazu ist Klimaschutz besonders notwendig.

00:12:30: Auf der anderen Seite geht es um die Anpassung

00:12:32: und Anpassungsmaßnahmen.

00:12:34: Und Anpassungsmaßnahmen, wie du richtig angesprochen hast,

00:12:37: die gibt es einfach in unterschiedlichen Ebenen.

00:12:40: Die gibt es auf der einen Seite auf der strategischen Ebene.

00:12:43: Also dass man von der Stadt her mal schauen muss,

00:12:46: wo habe ich welches Klima und welche meteorologischen

00:12:49: und stadtklimatologischen Phänomene?

00:12:52: Und die muss ich beachten, wenn ich Stadt umbaue, Stadt neu baue,

00:12:56: sobald ich eine Schaufel in die Hand nehme und was verändere.

00:13:00: Und dann braucht es lokale Maßnahmen.

00:13:03: Die lokalen Maßnahmen, das ist dann eben eine Nebeldusche,

00:13:06: ein Baum, den ich pflanze, ein Bereich, den ich entsiegele.

00:13:10: Und die müssen aber zusammenstimmen, die müssen Hand in Hand gehen.

00:13:14: Ich brauche also einen passenden Mix aus Maßnahmen für jede Stelle.

00:13:18: Und das muss auch in den strategischen Teil der Stadt hineinpassen.

00:13:22: Aber der strategische Teil, den habe ich als Bewohner dieser Stadt

00:13:26: im letzten Sommer eigentlich nur als Worthülsen wahrgenommen,

00:13:29: während ich ab und zu durch Nebelduschen marschiert bin.

00:13:32: Ich steig jetzt von diesen Nebelmaschinen nicht runter,

00:13:35: weil verkehrsreduzierende Maßnahmen,

00:13:38: also wo man den Straßenverkehr reduziert hat

00:13:40: oder eben Entsiegelungsmaßnahmen im großen Ausmaß,

00:13:45: vielleicht bin ich auch blind, die haben nicht stattgefunden.

00:13:48: Genau das ist etwas, was ganz wichtig ist,

00:13:50: dass das passieren muss und passieren soll.

00:13:53: Mit dem Klimarat sind wir jetzt seit drei Jahren tätig.

00:13:57: Und ich stelle mir immer wieder die Frage:

00:13:59: Ist das, was ich da mache, wirksam oder ist es das Feigenblatt,

00:14:04: dass man halt einen Klimarat hat in Wien

00:14:06: und der wird dann irgendwann etwas bewirken.

00:14:09: Oder man kann nach außen hin sagen: Wir haben einen Klimarat.

00:14:13: Ich habe aber die Frage für mich immer wieder damit beantworten können,

00:14:17: dass wir sehr wohl sehr wirksam sind.

00:14:19: Es sind ein paar wichtige Weichenstellungen gemacht worden,

00:14:23: die im täglichen Leben noch nicht so spürbar sind.

00:14:25: Das stimmt.

00:14:27: Wir haben im Klimarat zum Beispiel gefordert,

00:14:29: dass es von der Governance her, also wie die Verwaltung aufgestellt ist,

00:14:34: wirklich große Änderungen geben soll.

00:14:38: Und ich war überrascht, wie schnell sie durchgeführt worden sind.

00:14:41: Es gibt jetzt in Wien eine sogenannte Bereichsleitung Klima,

00:14:45: einen Klimadirektor, der großes Pouvoir vom Bürgermeister delegiert bekommen hat.

00:14:50: Der kann also auf alle Magistratsabteilungen

00:14:53: und auf alle Unternehmen, die bei der Stadt Wien sind, durchgreifen.

00:14:57: Also hat da wirklich ein großes Instrument in die Hand bekommen.

00:15:02: Und jetzt gilt es abzuwägen: Wann nutzt man was?

00:15:05: Und das immer vor dem Hintergrund,

00:15:07: dass wir wirklich ein drängendes Problem haben.

00:15:09: Wir können noch mal jahrzehntelang warten

00:15:11: und mal langsam das einführen und dann überlegen,

00:15:14: du hast ganz recht, wie kann man dort tun?

00:15:17: Das hängt natürlich ganz stark damit zusammen,

00:15:19: dass der Wissenschaft über Jahrzehnte einfach nicht geglaubt wurde,

00:15:23: wie arg dieses Klimaproblem wird

00:15:26: und dass es jetzt schon eine Klimakrise ist

00:15:28: und kurz vor der Klimakatastrophe.

00:15:30: Ich kann mich gut erinnern, ich habe vor 10 Jahren Vorträge gehalten,

00:15:34: wo ich dann auch auf diesen Klimaschutz eingegangen bin

00:15:37: und auf dem Pfad, den wir beschreiten müssen.

00:15:39: Dann habe ich erklärt,

00:15:40: wie im nächsten, übernächsten Jahr

00:15:42: diesen höchsten Punkt des CO2 Ausstoßes weltweit haben,

00:15:45: der muss pro Jahr um zwei 3 % fallen.

00:15:48: Das kann man machen.

00:15:50: Dann hab ich immer gesagt:

00:15:51: Wenn man dann nicht auf 2020 schaut,

00:15:53: da hinten wird es richtig schwierig.

00:15:55: Da muss man dann pro Jahr 10 bis 20 % CO2 Ausstoß vermindern.

00:16:00: Und die große Herausforderung ist die,

00:16:03: dass wir jetzt an dem Punkt angekommen sind.

00:16:04: Es wurde nicht auf die Wissenschaft gehört.

00:16:06: Wir sind jetzt dort, wo man,

00:16:09: und das hat das Climate Change Center Austria gerade

00:16:11: in der Aussendung im Herbst jetzt wieder gezeigt, Berechnungen gemacht:

00:16:16: Wie viel CO2 Budget haben wir noch?

00:16:19: Das sind 280 Millionen Tonnen.

00:16:21: Das klingt nach sehr viel.

00:16:23: Aber wir stoßen pro Jahr in Österreich 80 Millionen Tonnen aus.

00:16:26: Das heißt, das ist ein Budget für zirka zweieinhalb Jahre.

00:16:30: Das würde wiederum heißen,

00:16:32: dass ich in zweieinhalb Jahren auf einen Schlag auf Null kommen muss,

00:16:36: damit das nicht so passiert.

00:16:37: Weil ich eben Industrie hab,

00:16:39: die einfach länger braucht, um sich anzupassen,

00:16:41: müssen wir in anderen Bereichen radikal sparen,

00:16:44: damit wir auf diese 20 % Abnahme pro Jahr komm.

00:16:48: Ich lass dich jetzt aus der Stadtberatungsrolle

00:16:51: trotzdem noch nicht ganz raus kommen.

00:16:53: Du sagst, da gibt es das Durchgriffsrecht des Klimadirektors

00:16:57: auf diverse Magistratsstellen, auf Firmen und dergleichen.

00:17:00: Jetzt wissen wir, die lebenswerte Stadt lebt auch davon,

00:17:03: dass es Grünräume gibt, dass es Schattenräume gibt,

00:17:06: dass es Aufenthaltsräume gibt, die eine Lebensqualität haben.

00:17:09: Das schlägt sich vor allem mit einem Ding in der Stadt,

00:17:12: dem im freien Raum geparkten Auto.

00:17:15: Sobald du einem Bezirksvorsteher in Wien sagst:

00:17:17: und hier kommt der Parkplatz weg!..

00:17:20: Da würd ich gern Mäuschen sein, wenn der Klimadirektor versucht,

00:17:23: mit einem Bezirksvorsteher in Wien darüber zu reden,

00:17:26: auch nur drei Parkplätze zugunsten von einer Parkbank

00:17:29: und einer Beschattung wegzukriegen.

00:17:32: Du hast gesagt, du hast die Frage, ob du ein Feigenblatt bist.

00:17:36: Wien ist da nicht anders als viele andere Städte.

00:17:38: Fehlt der Politik der Mut, der Wissenschaft zu folgen?

00:17:42: Also ich denke, dass es schon große Schritte gibt

00:17:45: und dass mutige Schritte passiert sind.

00:17:47: Es gibt auch einige, die schon wissen, um was es geht.

00:17:50: Aber im Großen und Ganzen ist Klimakrise unverstanden.

00:17:54: An so vielen Stellen ist es unverstanden.

00:17:56: Was das bedeutet, dass man um 20 % einsparen muss.

00:18:00: Wien ist aber trotzdem da mutig vorangegangen,

00:18:05: auch im Kontext in Österreich,

00:18:07: weil es einen Klimafahrplan gibt.

00:18:09: Und weil jetzt Wien nicht darauf wartet,

00:18:12: dass es ein Klimaschutzgesetz vom Bund gibt,

00:18:14: sondern selber eines erstellen will.

00:18:16: Es ist da und das ist etwas, was mich wirklich stört

00:18:21: und an dem knabber ich selber ganz stark,

00:18:25: das ist dieses Unverständnis, dass es da nicht um einen Politikhack geht

00:18:30: und dass man sich profilieren kann mit dem einen oder anderen,

00:18:34: was man jetzt besser gemacht hat wie die andere Partei.

00:18:37: Über diesen Zustand sind wir weit hinaus.

00:18:39: Wir müssen viel mehr gemeinsam arbeiten,

00:18:42: viel mehr schnell ins Tun kommen,

00:18:45: damit wir wirklich eine profunde Lösung herbringen.

00:18:49: Und zwar eine schnelle Lösung.

00:18:52: Ich sehe immer wieder das Beispiel von Winston Churchill

00:18:55: während des Zweiten Weltkriegs.

00:18:58: Die Herausforderung ist die,

00:18:59: auch in diesen Bildern, die man da erzeugen will:

00:19:03: die Klimakrise ist schon so weit fortgeschritten,

00:19:06: dass man eigentlich nur noch solche Vergleiche machen kann,

00:19:09: wie globale Katastrophen wie ein Weltkrieg waren.

00:19:13: Und da hat man gesehen, da hat es einen Feind von außen gegeben

00:19:16: in Großbritannien.

00:19:18: Und dann war man zu großen Schritten bereit.

00:19:20: Wie zum Beispiel, dass man eine Konzentrationsregierung gebildet hat,

00:19:24: wo alle mit an Bord waren und wo man gemeinschaftlich ausgehandelt hat:

00:19:28: wie geht man jetzt mit der Krise um und mit diesem Krieg um?

00:19:31: Und es hat Rationierungen in der Wirtschaft gegeben.

00:19:34: Damit man eben ganz schnell und schlagkräftig vorgehen kann.

00:19:38: Das Interessante ist das, dass diese Rationierungen

00:19:40: noch weit über das Ende des Weltkrieges hinaus

00:19:43: weiter bestehen geblieben sind in Großbritannien.

00:19:47: Erst in der Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts

00:19:50: wieder beendet wurden.

00:19:52: Und das zeigt mir, dass es sehr wohl die Möglichkeit gibt,

00:19:56: und drum steck ich nicht den Kopf in den Sand und sag:

00:19:59: Nein, es ist Hopfen und Malz verloren.

00:20:02: Sondern ich seh jeden Tag meinen Sohn, der ist jetzt sieben.

00:20:06: Ich kämpf wirklich dafür,

00:20:08: dass wir eine lebenswerte Zukunft ermöglichen für unsere Kinder

00:20:11: und Kindeskinder.

00:20:12: Weil das finde ich, das ist das Um und Auf.

00:20:15: Und für das mache ich das Ganze.

00:20:17: Das ist mein persönlicher Antrieb.

00:20:19: Weil ich mir wirklich denk, dass das ganz wichtig ist,

00:20:21: dass wir da zu einer Lösung kommen.

00:20:22: Es ist immer die Frage, wie kommt man in eine Transformation,

00:20:24: die wir eigentlich brauchen.

00:20:26: Und die Transformation, die jeden Lebensbereich letztendlich umfasst.

00:20:30: Und ich glaube, da kommen wir jetzt auch schon in Richtung der Psychologie.

00:20:34: Wie schaffen wir es denn, den Schalter im Kopf umzulegen?

00:20:39: Ich hab auch eine Tochter, die ist ein bisschen älter.

00:20:42: Und mich fasziniert immer wieder,

00:20:43: die fährt mit dem Fahrrad in die Schule in Wien.

00:20:46: Und ich habe wirklich schon oft von Leuten gehört,

00:20:48: nicht: super, dass deine Tochter mit dem Fahrrad fährt.

00:20:51: Sondern: Echt? Traust dich das?

00:20:52: Traust du dich, deine Tochter mit dem Fahrrad in die Schule schicken?

00:20:55: Ich muss ehrlich sagen, ich denk auch drüber nach,

00:20:56: weil ich selber fahr.

00:20:58: Und weil man einfach mitkriegt, man ist meist ziemlich allein.

00:21:02: Letztendlich muss man sich die Frage stellen:

00:21:04: wer ist der Geisterfahrer? Bin es ich oder sind es die anderen?

00:21:07: Und da stehen wir irgendwo.

00:21:10: Und deshalb würd mich jetzt auch dieser Punkt interessieren.

00:21:12: Weil wenn wir von klimafreundlichen Städten reden,

00:21:15: dann reden wir auch von Grätzel-Strukturen.

00:21:18: Und eben nicht von alles auslagern und alles autofreundlich machen,

00:21:21: sondern alles Fußgängerfreundlich irgendwo in die Nähe bringen.

00:21:24: Wie vermittelt man es Leuten, die es einfach

00:21:29: und inklusive mir, ich nehm mich nicht aus,

00:21:33: die es einfach anders leben?

00:21:34: Für die einfach Sicherheitempfinden "ein dickes Auto" ist,

00:21:38: und nicht "Ich gehe zu Fuß irgendwo hin".

00:21:40: Wie stellen wir denn diesen Schalter um?

00:21:44: Jeden Tag wieder aufs Neue?

00:21:46: Ich sehe zwei Herausforderungen.

00:21:48: Um noch einmal zurückzukommen auf dieses Bild vom Weltkrieg.

00:21:50: Da ist es ja um eine Bedrohung von außen gegangen.

00:21:53: Und das war greifbar und das hat man klar darlegen können.

00:21:56: Und es war für alle irgendwie fassbar.

00:21:58: Das ist die große Herausforderung bei der Klimakrise.

00:22:01: Wo ist diese Bedrohung?

00:22:02: Weil, wenn wir sie alle spüren und wenn's dann schon so weit ist,

00:22:05: dann ist das eben zu spät, dass man Handlungen setzt.

00:22:08: Dann haben wir bestimmte Bereiche oder Hitze erreicht,

00:22:12: und mit der müssen wir dann umgehen.

00:22:14: Darum ist es wichtig, das in der Prävention schon früher zu machen.

00:22:19: Aber wir stecken ja mitten drinnen.

00:22:21: Genau. Und es geht darum, dass es nicht noch, noch schlimmer wird,

00:22:24: nicht noch weitergeht.

00:22:26: Und diese zweite Dimension, die dann dazukommt, ist für mich die:

00:22:33: wie zeigt man das, dass es eigentlich eine lebenswerte andere Art gibt.

00:22:37: Und darum haben wir uns überlegt, wie können wir das darstellen.

00:22:40: Haben KlimaKonkret gegründet, wo wir einen Plan gezeichnet haben:

00:22:45: wie schaut die Vision von einer

00:22:47: klimafitten und zukunftsfreundlichen Stadt aus oder vom Dorf?

00:22:52: Weil es geht nicht nur um die Stadt, sondern auch um alle unsere Dörfer.

00:22:56: Wir möchten mit dem eigentlich zeigen, das ist auch etwas, was Freude bereitet,

00:23:02: was schön ist, was lässig ist,

00:23:04: wo ich eben Kinder spielen lassen kann, eben auf der Straße,

00:23:09: dass ich nicht die Angst haben muss, wie du beschrieben hast,

00:23:12: es ist gefährlich, dass ich mit dem Rad in die Schule fahre.

00:23:15: Das sollte ganz normal sein.

00:23:17: Wir sollten nicht von fossilen Energien abhängig sein.

00:23:20: Ihr habt im Weatherpark auch Karten gemacht,

00:23:24: und zwar sehr regionale Karten.

00:23:25: so wie ich mir bei jeder Gemeinderatswahl dann immer anschau

00:23:29: wie mein Wahlsprengel gewählt hat, wer außer mir da noch

00:23:33: die Partei des Lichtes und der Wahrheit gewählt haben könnte,

00:23:37: kann man auf dieser Karte auch schauen,

00:23:39: wo in Wien Hitzeinseln und Abkühlungzonen sind.

00:23:46: Finde ich extrem spannend.

00:23:47: Und jetzt mal die Frage an Gitsch:

00:23:49: Wohnst du in einem heißen Eck der Stadt oder wird es bei dir doch noch kühl?

00:23:53: Ich lebe eben genau an einer Stelle, wo so ein Teil ist,

00:23:57: dass da kalte Luft vorbeikommt und es geht genau meine Straße entlang.

00:24:00: Ich habe mir dann überlegt, wie schaffe ich es,

00:24:03: dass ich diese kalte Strömung auch wirklich umlegen kann?

00:24:07: Ich habe direkt vor der Haustür einen Baum.

00:24:09: Deshalb glaube ich, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen:

00:24:12: Es macht einen Riesenunterschied,

00:24:13: ob man nur asphaltierte Flächen oder einen Baum vor sich hat.

00:24:16: Aber wie ist es mit diesen Karten? Wie kann man das verstehen?

00:24:19: Und kann die Stadt auch besser nutzen, wo vielleicht kühle Strömungen sind?

00:24:23: Da geht es um die sogenannte Stadtklima-Analyse.

00:24:26: Und auf einer Stadtklima-Analyse-Karte,

00:24:29: da sieht man dann eben so Phänomene wie Kaltluft-Korridore.

00:24:34: Und Kaltluft die entsteht, wenn die Sonne untergeht

00:24:39: und ich eine unversiegelte Fläche habe.

00:24:42: Also ein Acker, ein Feld, in der Nähe von Wald auf einer Wiese.

00:24:47: Dann fangt dort an die Luft abzukühlen.

00:24:49: Und kalte Luft ist schwerer wie warme Luft.

00:24:52: Und die rinnt dann zusammen.

00:24:53: Und wenn ich ein kleines Tal, einen Graben hab

00:24:56: oder das Wiental, das ein recht großes, aber flaches Tal ist,

00:25:00: dann rinnt dort diese kalte Luft entlang.

00:25:04: Und die rinnt dann vom Stadtrand in die Stadt rein.

00:25:07: Und wenn man in so einer Kaltluft-Schneise lebt,

00:25:10: dann profitiert man eben davon, dass es doch abkühlt,

00:25:13: auch wenn ich untertags eine große Hitze habe.

00:25:16: Und darum ist es eben wichtig, dass ich dann in der Stadt schaue,

00:25:19: wo setze ich welche Maßnahmen?

00:25:21: Was mir an diesen Karten auch aufgefallen ist,

00:25:23: war auch bei der Lektüre der Nachrichten diesen Sommer,

00:25:27: ist, dass es wieder mal so ist,

00:25:28: dass in den besonders dichten, weniger wohlhabenden Regionen

00:25:34: die Hitzebelastung größer ist, die Abkühlung geringer ist.

00:25:37: Das heißt Hitze ist auch wieder etwas,

00:25:40: die Erhitzung der Stadt, auch wieder ein Problem,

00:25:42: das irgendwie die Armen mehr trifft, als die Reichen.

00:25:45: Richtig. Hitze ist ganz klar eine soziale Frage.

00:25:49: Und darum finde es auch richtig,

00:25:52: dass sich Wien so stark damit beschäftigt,

00:25:54: weil wir in Wien grad eine besonders lange soziale Tradition haben.

00:26:01: Früher war es also der Gemeindebau und der Wohnbau,

00:26:04: mit dem man punkten konnte.

00:26:06: Ich glaube, in Zukunft wird es also neben dem "Wie kann ich wohnen"

00:26:09: sein, "wo wohne ich". Und wie ist es dort vom Klima her?

00:26:13: Jetzt nicht im Winter, aber dann im Sommer,

00:26:16: wenn es besonders heiß ist.

00:26:18: Und da ist es eben dann wichtig, dass man abgestimmte Maßnahmen macht.

00:26:22: Es kann nämlich kontraproduktiv sein, sehr viele Bäume zu pflanzen,

00:26:26: wenn man in einer Kaltluftschneise ist.

00:26:28: Weil dadurch hält man die kalte Luft auf,

00:26:31: weil die dann abgebremst wird.

00:26:33: Da kommt es darauf an, wie dick die kalte Luft ist,

00:26:36: ist die 80 Meter hoch und ich hab die Bäume,

00:26:39: die halt nur 10 bis 15 oder 20 Meter hoch sind

00:26:41: und die kalte Luft strömt eh drüber?

00:26:44: Oder ist die kalte Luft in der Höhe, wie die Bäume sind

00:26:47: und strömt dann in dem Kanal der Straße,

00:26:51: so wie man sich das Wasser vorstellt, das da dann fließt

00:26:54: und bedeutet dann, wenn da der Baum das oder viele Bäume das Abbremsen,

00:27:00: dass ich dann "stromabwärts" zu wenig kalte Luft habe

00:27:04: bzw nicht so viel kalte Luft habe wie ich haben könnte.

00:27:07: Das heißt auch polemisch formuliert,

00:27:10: bei der Wohnungssuche in Zukunft nicht nur auf Immobilienpreise schauen,

00:27:13: sondern auch auf die Warm- und Kaltluftkarten.

00:27:15: Richtig. Und das ist auch wieder eine große Herausforderung.

00:27:18: Gerade wenn man diese Karten erstellt und dann natürlich auch publiziert.

00:27:21: Ich vergleich's eigentlich immer wieder mit den roten Zonen,

00:27:25: die von Lawinen betroffen sein können.

00:27:29: Ich hab dieses Phänomen und ich muss damit umgehen lernen

00:27:33: oder es betrachten und dann auch ordnungspolitische Maßnahmen setzen,

00:27:37: nämlich indem das dort einfach nicht gebaut werden darf,

00:27:40: wo ein Lawinenzug ist.

00:27:42: Und ganz ähnlich wird es in der Stadt werden,

00:27:44: dass wir uns auf das konzentrieren müssen, dass ich z.B.

00:27:49: diese Kaltluftproduktionsbereiche nicht verbauen darf,

00:27:54: weil wenn ich dort versiegele, dann sind sehr viele Leute betroffen,

00:27:58: die dann eben keine Kaltluft mehr bekommen können.

00:28:01: Und daher ist es wiederum wichtig, auf das zu schauen,

00:28:05: was habe ich für tolles Potenzial.

00:28:07: Wenn wir jetzt bei Wien bleiben, im Wienerwald,

00:28:10: aber auch in Linz oder in Innsbruck oder in Graz

00:28:12: gibt es diese Bereiche, die eben freigehalten werden müssen.

00:28:16: Gerade im Hinblick auf Klimawandel und immer höhere Temperaturen

00:28:21: kann man nämlich ganz genau untersuchen in diesen Szenarien:

00:28:25: wie wirkt sich die Kaltluft aus?

00:28:28: Wie weit kommt die noch? Verändert sich das?

00:28:30: Und es hat sich gezeigt, dass es besonders wichtig ist,

00:28:34: dass diese Kaltluftschneisen und die Kaltluftproduktionsflächen

00:28:38: eben freigehalten werden.

00:28:39: Und dann kann ich dort eben nicht einfach etwas bauen.

00:28:42: Sondern ich muss dann wiederum drauf schauen, dass ich,

00:28:45: wenn die Kaltluft zum Beispiel ganz flach ist,

00:28:48: aufgeständert bauen kann.

00:28:50: Dann kann nämlich die Kaltluft unten durchfließen.

00:28:52: Und dann heißt es also nicht, ich kann nix bauen

00:28:55: oder ich mach was kaputt, nämlich den Kaltluftvolumenstrom,

00:28:59: sondern ich kann angepasst bauen.

00:29:01: Ich komme wieder ein bisschen zurück zum Eingang des Gesprächs,

00:29:05: nämlich zur Bodenversiegelung und Bodenentsiegelung.

00:29:09: Einerseits reden wir alle davon,

00:29:11: dass wir Europameister im Bodenversiegeln sind,

00:29:13: andererseits wächst der städtische Raum und Wohnbau,

00:29:17: bedeutet automatisch auch Bodenversiegelung.

00:29:20: Das sind so zwei Waagschalen.

00:29:22: Wie kommt man da klimapolitisch, aber auch wohnungspolitisch

00:29:27: und städtebaupolitisch auf einen grünen Zweig?

00:29:31: Auf der einen Seite ist natürlich dichte Stadt besonders positiv,

00:29:34: weil ich die Mobilität gering halten kann.

00:29:37: Ich kann sagen, wenn ich eine dichte Stadt habe,

00:29:40: habe ich eine 15-Minuten-Stadt.

00:29:41: Ich kann alles in der Nähe erledigen, zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren

00:29:45: und dadurch CO2 Ausstoß einsparen.

00:29:48: Auf der anderen Seite kann es besonders heiß werden.

00:29:50: Weil je dichter die Stadt und je nach verwendeten Materialien

00:29:54: heizt sich die Stadt besonders auf.

00:29:56: Und das ist das, was ich auch vorher gemeint habe,

00:29:59: was noch unverstanden ist, wie die Klimakrise sich auswirkt.

00:30:02: Wir müssen nämlich ein integriertes Konzept haben,

00:30:06: immer auf die Nutzung abgestimmt, an jedem Ort:

00:30:09: was will ich erreichen und wie will ich zum Beispiel die Wärmeinsel vermindern?

00:30:13: Und wie will ich's erreichen,

00:30:15: dass die Hitze untertags nicht so stark gespürt wird?

00:30:18: Und das muss überall bei jedem Bauvorhaben berücksichtigt werden.

00:30:24: Und dann, wenn ich aber ein neues Stadtgebiet

00:30:27: oder ein ganzes Grätzel bauen will,

00:30:29: dann schau ich als erstes in die Stadtklima-Analyse hinein

00:30:32: und schaue: was betrifft mich da?

00:30:34: Und da gibt es dann Planungshinweis-Karten,

00:30:37: auf denen dann steht...

00:30:39: also die sind ganz einfach, damit ich schnell erfassen kann

00:30:42: und damit ich nicht in diesem stadtklimatologischen Spezifikum

00:30:47: oder Spezialwissen drin sein muss.

00:30:50: Da steht dann ganz klar drin: Da bin ich in einer Kaltluft-Schneise.

00:30:54: Da muss man drauf schauen, dass ich, wenn ich zum Beispiel ein Hochhaus bau,

00:30:57: ein schlankes Hochhaus baue,

00:30:59: ein Hochhaus bau, dass es dann diese Kaltluft nicht aufhält.

00:31:02: Weil die ist 80 Meter hoch, da kann es rundum fließen um das Hochhaus.

00:31:06: Oder ich bin an einem anderen Ort, wo ich anders reagieren muss.

00:31:09: Und auf der anderen Seite dann eben diese lokalen Maßnahmen.

00:31:12: Wie hell soll die Fassade sein?

00:31:14: Wenn ich eine sehr helle Fassade mach,

00:31:16: dann wird die Sonnenstrahlung reflektiert.

00:31:18: Dann habe ich es untertags besonders heiß

00:31:20: und fühle mich unwohl dort.

00:31:22: Es kann aber sein, dass ich sage: okay, das will ich so machen.

00:31:25: Weil ich dann erreiche, dass sich die Gebäude nicht so stark aufheizen

00:31:29: und die Wärme in der Nacht nicht so stark ist.

00:31:32: Also da muss ich abwägen

00:31:33: und die verschiedenen Einflussfaktoren richtig berücksichtigen.

00:31:39: Dann kann ich ein gutes, angenehmes Wohlfühlklima schaffen.

00:31:43: Ich habe in meinem Leben sehr oft mit Stadtplanung auseinandergesetzt,

00:31:46: aber in diesen Bereich bin ich noch nie vorgedrungen.

00:31:48: Du sagst, dass das auch in der Politik noch nicht wirklich angekommen ist.

00:31:53: Ist das für dich auch Neuland Gitsch oder ist das irgendwie....

00:31:57: Ich sitze da und staune einfach.

00:31:59: Absolut in dieser Komplexität.

00:32:02: Also ich finde dieses Beispiel mit weiße Gebäude, schwarze Gebäude,

00:32:05: beide haben Vor- und Nachteile, ist ein wirklich gutes Beispiel,

00:32:09: das einfach zeigt, man kann es eigentlich nicht richtig machen.

00:32:11: Mich würde interessieren, wie radikal müssen wir denn sein.

00:32:14: Weil der Tom hat es jetzt zweimal angesprochen

00:32:17: aber du bist nicht drauf eingegangen auf das Thema Entsiegelung.

00:32:20: Und es geht ja nicht nur darum, was tun wir mit neuen Gebäuden.

00:32:23: Das ist vielleicht leichter zu vermitteln.

00:32:25: Sondern was tun wir auch mit dem, was schon gebaut wurde?

00:32:27: Und wir kennen das ja durchaus bei Hochwasserzonen, Hochwassergebieten,

00:32:31: dass in der roten Zone auch Gebäude wieder abgerissen werden müssen.

00:32:34: Müssen wir das?

00:32:36: Wir haben grad das Glück,

00:32:37: dass Finanzausgleichsverhandlungen zuzeit stattfinden.

00:32:41: Der Finanzausgleich ist ein wichtiges Instrument in Österreich.

00:32:44: Weil der Bund die Steuern einnimmt.

00:32:46: Und wie gibt er dieses Geld wieder zurück an Städte, Länder und Gemeinden?

00:32:51: Ich hab ein sehr beeindruckendes Beispiel in New York erlebt.

00:32:55: New York ist vor ein paar Jahren vom Hurrikan Sandy getroffen worden.

00:32:59: Und was ist passiert?

00:33:00: Es hat so viel Niederschlag, aber auch Sturmflut gegeben,

00:33:05: dass Wasser in die U-Bahn hineingeronnen ist.

00:33:09: Und das hat riesen Schäden verursacht.

00:33:11: Über Monate hinweg musste repariert werden.

00:33:15: Waren also wirklich vom Zeitablauf her lange Zeit Behinderungen da

00:33:23: und natürlich auch riesige Kosten.

00:33:26: Und New York hat sich dann entschlossen,

00:33:28: in Klimawandel-Anpassung zu investieren.

00:33:31: New York hat zufälligerweise gerade auch 8 Millionen Einwohner.

00:33:35: 9 Millionen. So wie Österreich.

00:33:38: New York hat sich ein Budget gegeben für fünf Jahre

00:33:41: von 20 Milliarden Dollar für die Klimawandel-Anpassung.

00:33:44: Davon laufen in den USA, in New York 3/4 in die Befestigung,

00:33:52: was das Meer anbelangt

00:33:53: und dass es nicht wieder zu solchen Überschwemmungen kommen kann.

00:33:56: Ähnlich wie bei uns Hochwasserschutz würde ich jetzt mal sagen.

00:33:59: Und auf der anderen Seite aber 1/4 dieses Geldes ist nur

00:34:03: in New York City für die Anpassung an die Hitze ausgegeben worden.

00:34:09: Und ich denke mir, in diesen Dimensionen müssen wir denken.

00:34:11: Das ist jetzt schon wieder fünf, sechs Jahre her,

00:34:14: dass das so gestartet wurde.

00:34:15: Klimawandel ist weiter vorangeschritten.

00:34:18: Ich denke, dass wir in Österreich auch so ein Programm brauchen,

00:34:21: auch in der Größenordnung.

00:34:23: Ich denke mal, es wäre sicher gut, wenn es ein paar Milliarden mehr wären.

00:34:27: Aber so in der Größenordnung von 25 Milliarden, denke ich mal schon,

00:34:30: dass es für den nächsten Finanzausgleich notwendig wäre,

00:34:33: Geld zu investieren.

00:34:35: Nämlich nicht nur in den Klimaschutz,

00:34:37: sondern hier besonders in die Anpassung dezidiert das Geld.

00:34:40: Weil man muss sich das vorstellen: Wir haben 2000 Gemeinden in Österreich.

00:34:45: Wenn ich jeder Gemeinde von den 20 Milliarden was gebe,

00:34:50: dann bin ich erst wieder nur bei ein paar Millionen.

00:34:53: Und Umgestaltung unseres gesamten Freiraums,

00:34:58: das wird wirklich viel Geld kosten.

00:35:01: Aber natürlich auch ein riesen Benefit sein.

00:35:03: Weil was passiert denn, wenn wir es nicht machen?

00:35:05: Dann wird das nicht nichts kosten.

00:35:07: Also nichts tun kostet nicht nichts.

00:35:10: Sondern das wird ja auch riesige Kosten verursachen.

00:35:14: Einerseits das, was wir schon vorher gesprochen haben,

00:35:19: dass ich in der Leistungsfähigkeit geringer bin.

00:35:20: Das hat wirtschaftliche Auswirkungen.

00:35:22: Dass Leute sterben.

00:35:24: Aber auch, und das muss man sagen,

00:35:26: man muss sich nur mal diese Studien anschauen,

00:35:28: Cost of Inaction, CoIn Studien heißen die.

00:35:32: Da ist das für alle Sektoren in Österreich genau beschrieben

00:35:36: und ausgerechnet, welche riesigen Schäden auf uns zukommen,

00:35:40: wenn man eben im Klimaschutz zu wenig tun,

00:35:42: aber auch, wenn wir bei der Anpassung zu wenig machen.

00:35:45: Nichtstun kostet wahnsinnig viel.

00:35:48: Und da möchte ich jetzt am Ende des Gespräches

00:35:50: auf die kleinste gesellschaftliche Einheit kommen,

00:35:54: die nämlich auch nicht nichtstun soll,

00:35:56: sondern etwas tun kann, um auch einen Klima Impact zu erreichen.

00:36:00: Wir haben hier in Freitag in der Arena immer diesen Tipp am Freitag,

00:36:03: wo wir unsere Gäste bitten, einen möglichst einfachen,

00:36:06: möglichst niederschwelligen Tipp zu geben,

00:36:09: der in Summe dann doch auch einen Impact hat

00:36:11: und wo jeder dann nicht sagen kann: Nichtstun kostet mich nichts.

00:36:19: Für mich ist es ganz wichtig,

00:36:21: dass man diese individuelle Ebene mit der strukturellen Ebene verbindet.

00:36:26: Weil die richtig großen Schritte können wir machen,

00:36:31: wenn wir als Gesellschaft tätig werden.

00:36:33: Darum ist mein Tipp: Schau auf klimakonkret.at.

00:36:37: Dort gibt es diese Vision, diesen Plan zum Anschauen.

00:36:41: Und dort kann man sich dann aussuchen,

00:36:44: was für eine Maßnahme gefällt mir besonders gut,

00:36:46: was finde ich lässig, was würd bei mir daheim gut passen?

00:36:48: Und mit dem dann zu den politischen Vertreterinnen und Vertretern gehen

00:36:53: und mit denen darüber reden: Setzen wir da was um.

00:36:56: Machen wir bei uns was.

00:36:57: Schau her, da gibt es sogar lässige Ideen,

00:37:00: die schon wissenschaftlich abgesichert sind.

00:37:02: Das hilft und das könnte man bei uns tun.

00:37:04: Simon Tschanett, ich bedanke mich ganz, ganz herzlich für dieses Gespräch.

00:37:08: Die letzte Frage bekommt unhöflicherweise hier

00:37:11: nicht der Gast, sondern die Gastgeberin.

00:37:15: Was nimmst denn du aus diesem Gespräch mit dem Simon mit?

00:37:19: Ja, ich glaube, jeder, der uns zugehört hat,

00:37:23: hat im Laufe des Gesprächs dasselbe Gefühl gehabt,

00:37:27: das mir jetzt auch überbleibt.

00:37:29: Das Thema ist viel komplexer, als man sich das vorstellen würde.

00:37:32: Es geht eben nicht um irgendwo einen Baum oder einen Park

00:37:39: und um kleine Maßnahmen,

00:37:40: sondern es geht wirklich um ein ganzheitliches Thema.

00:37:45: Mir war auch nicht bewusst,

00:37:47: dass das Thema Klimafit eigentlich sich wirklich auf das Thema Hitze

00:37:52: letztendlich in der Stadt vor allem zuspitzt.

00:37:57: und dass das einfach so ein großes für uns werden wird.

00:38:01: Das habe ich wirklich gelernt.

00:38:03: Und die Komplexität habe ich noch nicht komplett verstanden.

00:38:06: Also deshalb tue ich mir jetzt auch schwer, es zusammenzufassen.

00:38:11: Was ich aber verstanden habe, ist,

00:38:14: dass wir oft auf zwei Ebenen etwas tun müssen.

00:38:17: Strukturell und individuell.

00:38:20: Das heißt jeder für sich auch was machen muss.

00:38:23: Und bei dem Strukturellen ist das Thema Geld schon drin.

00:38:26: Da haben wir wenig drüber gesprochen.

00:38:27: Aber das ist natürlich ein extremer Faktor.

00:38:30: Wie finanzieren wir auch? Und wo kriegen wir das Geld her?

00:38:35: Bzw woher kriegen wir den Willen, das Geld zu investieren -

00:38:39: ich möchte es so formulieren -

00:38:41: um die Maßnahmen zu setzen.

00:38:43: Weil das sind große Maßnahmen, die eben nicht ein Gebäude sind,

00:38:47: sondern die ganze Stadt betreffen.

00:38:49: Also das ist tatsächlich ein Thema,

00:38:51: das mich jetzt in der Folge da auch beschäftigt.

00:38:54: Ich möchte aber Mut machen abschließend und auf deinen Tipp auch eingehen.

00:39:00: Ich bin ja selber Fahrradfahrerin.

00:39:02: Und habe es einmal ausprobiert, weil mich genervt hat,

00:39:05: dass bei mir in der Straße, das ist eine Einbahn,

00:39:07: dass ich da nicht gegen die Einbahn fahren durfte.

00:39:10: Und es hat eine Email gereicht an die Bezirksvorstehung

00:39:14: und da wurde die Einbahn umgedreht.

00:39:15: Und das ist jetzt vielleicht kein gutes Beispiel

00:39:18: für die Anpassung an den Klimawandel.

00:39:21: Aber es zeigt einfach, dass man auch als Bürger letztendlich

00:39:24: sich nur hinstellen muss und sagen muss:

00:39:26: So bitte, ich würde mir das jetzt wünschen.

00:39:28: Und wenn das viele tun, dann wird sich auch was verändern.

00:39:31: Und die Veränderung beginnt halt im Kleinen.

00:39:34: Das nehme ich mit

00:39:35: und ich werde mir definitiv ansehen, welche Maßnahmen möglich sind

00:39:39: und werd wieder so ein Email schreiben und hoffen, dass was passiert.

00:39:43: Dann sage ich vielen herzlichen Dank

00:39:45: und kann dem eigentlich nur eines hinzufügen:

00:39:48: Ja, auch für mich sind solche Themen oft unheimlich komplex

00:39:51: und ich verstehe nicht ihre ganze Tragweite.

00:39:53: Aber allein das bewusst machen,

00:39:55: dass ein Thema eben nicht mit einer einfachen Maßnahme gelöst werden,

00:39:59: heißt nicht, dass wir das recht haben, in anderen Bereichen nichts zu machen.

00:40:03: Gitsch schreibt ein Mail eine Einbahn zum Radfahren zu öffnen

00:40:07: an ihre Bezirksvorstehung oder an die Kommunalpolitiker.

00:40:10: Und es geht um die kleinen und um die großen Schritte.

00:40:13: Und gemeinsam werden wir es schaffen.

00:40:14: Und deswegen bedanke ich mich bei euch allen

00:40:16: fürs Zuhören und Zuschauen

00:40:18: und freue mich, wenn wir uns das nächste Mal

00:40:19: bei Freitag in der Arena wiedersehen oder wiederhören.

00:40:22: Danke. Ciao, baba.

Über diesen Podcast

Wie können wir die Klimakrise bewältigen, ökologisch nachhaltig leben und die erneuerbare Energiezukunft vorantreiben?
Mit dieser Frage beschäftigen sich die oekostrom AG-Vorstände Hildegard Aichberger und Ulrich Streibl in diesem Podcast. Jeden Monat sprechen die beiden in der Arena Wien mit jeweils einer/einem Gesprächspartner:in über neue Ideen und Lösungsansätze rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Die oekostrom AG setzt sich als Anbieterin und Produzentin von Strom aus erneuerbaren Energiequellen aktiv für eine ökologische, zukunftsfähige Energieversorgung ein und treibt den Energiewandel voran. Durch den Dialog mit Expert:innen und Entscheidungsträger:innen der Energiewirtschaft wird laufend ein Blick über den Tellerrand geworfen.

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